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(keine) Zweifel

Ich bin wirklich weit davon entfernt, eine perfekte Mutter zu sein und lässt mich wieder an die Diskussion hier denken. Zu sehr zerreibe ich mich an meinem eigenen Anspruch, als Working-Mum alles tadellos machen zu wollen und damit unfehlbar zu sein. Letztendlich bleibt immer etwas auf der Strecke; leider viel zu oft die Geduld. Mit mir, aber vor allem häufig mit Leander. Meine Angst, ihm keine liebvolle Mutter zu sein, frisst mich innerlich oft genug regelrecht auf. Aber wenn dann der Kleine morgens um viertel vor sieben so vergnügt-vertraut neben mir unschuldig auf der Matratze vor seiner Lego-Kiste sitzt und fröhlich vor sich hinbrabbelnd ein Steinchen auf das andere montiert, um sich selbst für die selbst gebauten Türmchen zu applaudieren, dann weiß ich, dass ich für dieses Kind mein Leben lassen würde.

Was bin ich verliebt.

Was für ein Glück haben wir gehabt.

Dieses Wissen um meine Liebe für Leander schmälert meine Selbstzweifel kurzfristig lässt mich auch die Erschütterung, die ich seit der Nachricht über den Tod im nahen Freundekreis verspüre, besser aushalten.

9 Antworten auf “(keine) Zweifel”

  1. Martina
    4. März 2008 16:13
    1

    Und die Zwerge sind ja zum Glück in diesem Alter noch nicht nachtragend, wenn wir Mamas mal Mist gebaut haben. ;)

  2. Laura
    4. März 2008 19:46
    2

    Toll wie die über deinen Sohn schreibst, habe die letzten Tage mal hier mitgelesen und deine Berichte machen mich immer wieder sprachlos.
    Man merkt wie sehr du dein Kind liebst.
    Lg Laura

  3. Mikas Mami
    5. März 2008 12:45
    3

    Liebe Christina,
    ich kann mich Laura nur anschließen. Man merkt in all Euren Beiträgen, wie sehr Ihr Eurer Kind liebt. Es ist leider nun mal so, dass wir in einer hektischen und geschäftigen Zeit leben, in der man nicht ständig die volle Aufmerksamkeit dem Kind widmen kann. Aber das werden unsere Kleinen schon verkraften. Dafür bekommen Sie in der verbleibenden Zeit soviel von uns.

    Ein Leben ohne unseren Mika … das kann ich mir nicht vorstellen. Ich hatte nie gedacht, wie sehr man sein Kind lieben kann. Manchmal überkommt es mich einfach und ich könnte diesen kleinen Mann einfach nur knuddeln.

    Zweifel, ob ich eine gute Mutter bin, hatte ich noch nicht wirklich- nicht, weil ich so von mir überzeugt bin, sondern, weil ich mir wahrscheinlich darüber weniger Gedanken mache. Ich gebe einfach nur mein Bestes (bzw. dass, was möglich ist).

  4. tonni
    5. März 2008 21:34
    4

    Ich kann gut nachvollziehen, wie Du fühlst. Wie oft hab ich an mir gezweifelt, mich Ida gegenüber ungerecht gefühlt, weil ich es nicht schaffe, immer so mit ihr um zu gehen, wie ich es mir wünsche. Aus mangelnder Geduld, aus Überlastung, aus Irgendwas.
    Ich habe irgendwann angefangen, die Situationen später zu „klären“. Mich zu entschuldigen, wenn ich fand, ich habe etwas wofür ich ich bei ihr enhtschludigen müsse. Und das war und ist öfter der Fall ;-)
    Anfangs war sie natürlich nicht in der Lage, das wörtlich zu verstehen, aber ich denke, vieles kann das kleine Kind auch nonverbal mitnehmen.
    Heute versteht sie es besser. Auch meine Worte. Und ich finde es wichtig, dass sie sieht, und merkt, wenn ich Fehler mache, muss ich dafür gerade stehen, muss ich mich entschuldigen, müssen wir das klären.
    Das gelingt eigentlich gut.
    Zumal es meinen eigenen Anspruch verändert hat:
    Ich kann ihr keine heile Welt bieten, weil es die nicht gibt. Ich kann nicht immer so sein, wie ich es gern wäre. Aber das gehört dazu. Und ich möchte ihr das Leben zeigen. Und da gibt es Fehler, Zweifel, Ungerechtigkeiten. Ich kann, will und werde für sie da sein. Und hoffe, dass ich rückblickend sagen kann: ja, das war gut.

    Und das war jetzt lang ;-) Sorry

  5. Kathy
    5. März 2008 21:54
    5

    tonni muss man eigentlich wirklich nichts mehr hinzufügen.
    nur eben schnell sagen, daß es mir (und ich bin mir fast sicher, auch tausend anderen müttern) gaaaanz genauso ergeht.

    fühl dich gedrückt und mach dir nur keine vorwürfe!

  6. Micha
    6. März 2008 15:11
    6

    Allein schon dieser Beitrag und die Kommentare darauf zeigen eins: Ihr seid die besten Mamas, die Eure Kids nur haben können. Ich als Papa bewundere es, wie Frauen und Mütter das alles meistern. Zum Glück bekommen die Frauen die Kinder… sonst stünde es schlecht um die Menschheit! :lol:

  7. Giftzwerg
    7. März 2008 12:44
    7

    Ich denke, das geht allen guten Müttern (in unserer westlichen Gesellschaft) so. Allein schon die Selbstzweifel und die Frage, ob Du eine gute Mutter bist sind doch schon die Antwort. Natürlich bist Du, und wie! Allein schon aus diesem Post sprach so viel Liebe – Leander wird sich auch noch in Jahren, Jahrzehnten sehr glücklich schätzen, Dich als Mutter zu haben. Da bin ich mir sicher :)
    Ich drück Dich.
    Das mit Deinen Freunden tut mir sehr leid :(

  8. Ichbinimmerich
    7. März 2008 20:39
    8

    Ich finde auch, dass aus jeder Deiner Zeilen die Liebe zu Deinem Kind rausspringt!

    Ich tue mich im Moment und immer wieder auch schwer, weil ich meine Kinder unterschiedlich liebe. Ich liebe sie beide unendlich, aber eines ist mir näher als das andere. Daraus befürchte ich oft ungerecht zu sein, und manchmal bin ichs sicher sogar, und ungeduldig und nach meinem Gefühl die schlechteste Mama der Welt und dann kasteie ich mich und könnte weinen… wenn er dann aber kommt, meine Wange zu einem Knutschfleck einsaugt und mich so sehr an sich drückt, dass ich mir wahlweise das Genick zu brechen drohe, oder erdrosselt werde, und dann sagt“Mama, ich hab Dich sooooo lieb“, dann könnte ich ihn und diesen Moment grad so festhalten, dass ihn uns niemand wegnehmen kann…
    Alles Liebe

  9. Jan
    11. März 2008 23:08
    9

    Ich wollte Euch an dieser Stelle einmal für die netten Beiträge danken. In guten Momenten denke ich auch, dass es Leander bei uns ganz gut getroffen hat. Denn wir lieben unseren Knopf über alles. Kein Tag vergeht, an dem ich nicht vor Dankbarkeit überquelle, diese Kind zu haben.
    Leider scheitere ich an meinem Anspruch, unfehlbar zu sein und tagtäglich werde ich mir darüber bewusst, das Eltern Fehler – nicht absichtlich natürlich – machen. Aber dieses Wissen erdrückt mich.

    Leanders Mami