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Der Bauch, Leander und sonst so

Unentschuldigter Weise ist es auf diesem Blog in den letzten Wochen leider ein wenig zu ruhig. Rüffel für diesen Zustand haben wir bereits erhalten und wir geloben Besserung. Warum diese Ruhe? Keine Ahnung! Irgendwie denke ich immer, das und das müsste ich jetzt sofort bloggen, aber dann kommt immer irgendwas anderes in die Quere und dann ist das Besondere, das Lustige, das Einzigartige des Momentes schon wieder verflogen.

Dennoch will ich berichten. Vergangenen Donnerstag war die Hebamme erneut zur Vorsorge da. Leander war noch in der Krippe, so dass wir ausreichend Zeit hatten, uns ausschließlich mit dem Krümel zu beschäftigen. So lange der kleinen Mann um mich/uns herumspringt, ist das kaum möglich. Daher plagt mich weiterhin das schlechte Gewissen, zu wenige Zeit für meinen Mitbewohner im Bauch zu haben. Oftmals läuft die Murmel einfach so nebenher. Würde der Bauch nicht nun gefühlt täglich wachsen, könnte ich manchmal nahezu vergessen, dass wir wieder ein Kind erwarten. Umso wichtiger ist mir daher der Gymnastik-Termin am Freitag – diese Zeit ist reserviert für Nummer 2 und mich ganz alleine.

Mein Bauchumfang ist mittlerweile auf 81 cm hochgeschwollen und der Bewohner auf 27 cm angewachsen. Krümel scheint im Bauch lebhafter zu sein, als es Leander war – wenigstens in meiner Erinnerung. Insbesondere zur Nacht wirds im Bauch aktiv, was mich aber bislang nicht weiter stört. Viel lästiger empfinde ich die vielen Nächte, in denen ich scheins grundlos wach werde und dann lange nicht zurück in den Schlaf finde. Laut Frauenärztin ist dies wohl ein ganz normales Phänomen. Mich strengt es jedoch an, denn die Tage empfinde ich dann als sehr anstrengend. Zeit zum Ausruhen bleibt leider zu wenig.Vielleicht wird es besser, wenn der Eisenwert wieder einigermaßen auf Normalmaß gestiegen ist. Derzeit ist er sehr niedrig, so dass mir die Hebamme homöopathische Tropfen verschrieben hat. Und durch die Haushaltshilfe, die ich wegen der Frühwehen glücklicherweise verschrieben bekommen habe, kann ich wenigstens die ledige Hausarbeit wenigstens zum Teil liegen lassen. Das ist wirklich Luxus. Herrlich!

Leander ist unterdessen zum Bauch sehr süß. Mit wachsender Murmel scheint das Baby für ihn realer zu werden. Manchmal zieht er mir einfach mal den Pulli hoch und streichelt den Bauch, schmiegt sich an ihn und küsst das Baby unter „ei, Baby, ei“. Das sind Momente, in denen ich darauf hoffe, dass ihm der Ãœbergang zum großen Bruder nach der Geburt nichts so schwer fallen wird. Wir können es nicht abschätzen, wie er mit der neuen Situation umgehen wird. Zu anderen Babys jedenfalls ist er sehr lieb, interessiert sich für alle, die kleiner sind als er. Und auch den kleinen Bruder seines besten Freundes bestaunt er mit großen Augen.

Ansonsten ist der kleine Mann zurzeit sehr wechselhaft in seinen Launen. Mal ist er „Zuckerguss mit Schokostreuseln“, mal ist er ein Rabauke, der sich nur schwer bändigen lässt. Und während er bislang zur Murmel lieb ist, richtet sich sein „was-auch-immer“ gerade gegen mich. Jan bekommt es nicht so zu spüren, aber ich werde gerade in den letzten Tagen viel gehauen und getreten. Gleichzeitig lernt er Sätze wie „Mama lieb“ oder „Mama hübsch“. Unberechenbar, der Kleine! Und so fällt es uns schwer, ihn immer richtig einzuschätzen.

Besonders schwer fällt es uns, wenn Leander seinen Mittagsschlaf machen soll. Vor etwa vier Wochen glaubte der Herr, seine Ruhe nach dem Essen abschaffen zu müssen. Wir glauben nicht daran, dass er sein Schlafpensum reduzieren will, denn in der Krippe schläft er weiterhin mittags seine guten zwei Stunden und fällt trotzdem abends gegen acht müde in Bett. Daher sind wir zu Hause ratlos. Zurzeit schläft er erst nach einem zähen Kampf ein, der nur über Androhungen und Bestrafungen funktioniert. Glücklich sind wir damit nicht und sind für Lösungsvorschläge sehr dankbar.

7 Antworten auf “Der Bauch, Leander und sonst so”

  1. Rosa
    11. Januar 2009 21:29
    1

    Schön, dass die Kugel weiterhin wächst und gedeiht :-)

    Wir haben eine ähnliche Mittagsschlafsituation. Christoph könnte in der KiTa gut und gerne drei Stunden schlafen. Wir haben denen mittlerweile gesagt, sie sollten ihn nach einer Stunde wecken, weil er sonst nachts nicht mehr gut schläft.

    Zuhause wird der Mittagsschlaf verweigert. Wir können tun und lassen, wes wir wollen, selbst ein Zoobesuch oder ein kilometerlanger Winterspaziergang bringen keine Resultate. Müde genug wäre er, aber der Schlaf wird mannhaft bekämpft. Daher leider keine Lösungsvorschläge. Doch vielleicht: Schwimmengehen, das hat letzten Sonntag geholfen :-)

  2. zausi
    11. Januar 2009 23:37
    2

    Bis auf die Kugelprobleme läuft es hier exakt genau so. Engelchen und Teufelchen. Schimpfen, Schreien und Schlimmeres. Abends denke ich manchmal, was für Rabeneltern wir sind…

    In der Kita schläft unser Zwerg mittags auch normal, zuhause allerdings nur noch ganz ganz selten, bei Krankheit oder schlechter Nacht z.B. Dafür fällt er dann eben abends eine Stunde früher komatös ins Bett. Auch nicht schlecht. ;)

  3. agichan
    12. Januar 2009 15:56
    3

    Ich glaube ncht, dass du schlechtes Gewissen haben must, weil du dem Zweiten nicht ganz die Aufmerksamkeit zukommen lässt, von der du meinst, dass Nummer Zwei sie braucht. Oder brauchst du sie eher? Ist doch selbstverständlich, dass die zweite Schwangerschaft eher nebenher läuft als die erste. In der ersten ist jeder Pups neu und aufregend, in der zweiten kennt man vieles schon und der Erstgeborene braucht ja auch seine Portion Aufmerksamkeit und Liebe. Mach dir darüber mal keinen Kopf. Schön, dass ihr zwei einige Stunde in der Woche habt, in denen es NUR um euch geht, das tut insbesondere dir (bzw. deinem Gewissen) ganz gut. Aber das Krümelkind wird sicher keineswegs darunter leiden, das es ist, wie es ist. Auch nicht, wenn es auf der Welt ist. :)

  4. berliner luft und ostseewelle
    12. Januar 2009 17:59
    4

    Die Zweiten, Dritten…. laufen wirklich nebenher! Ich vergesse auch oft, daß ich schwanger bin. Dafür war unsere Zweite sehr unkompliziert, vielleicht, weil sie es schon kennt, nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen.
    Ich wünsche Dir Ruhe und Kraft für den „Großen“!

  5. Manja
    12. Januar 2009 22:04
    5

    Mir ging es damals genauso!Die zweite Schwangerschaft ist völlig ins Hintertreffen geraten und als er dann endlich bei uns war, ist er ganz nebenbei groß geworden. Man ist viel enstpannter und das übertragt sich auch auf das zweite Kind!

  6. tonni
    13. Januar 2009 14:16
    6

    Ich glaube, das ist fast überall so – Nummer 2,3 oder gar mehr, laufen ob des doch recht angefüllten ALltages in der Schwangerscahft eben so mit. Es ist nicht mehr die Zeit und Musse da, wie das bei Nummer 1 der Fall war. Aber ich denk, dass das kein Grund ist für ein schlechtes Gewissen. Dem Bauchzwerg gibst Du derzeit alles, was er braucht, stress Dich nur nicht.

    Zum Schlafen: Ich wüde raten „einfach“ ruhig und keonsequent zu bleiben, euch nicht aus der Ruhe bringen lassen. Und wenn er 100 mal aus dem Bett kommt ihn 101 mal wiede reinbringen. Imnmer gleich, immer ruhig. Das hat am ENde bei uns geholfen. Es war verflucht schwer – diese „ruhige Konsequenz“. Aber nach 3 Tagen war Schluss – zuvor waren mit strafen drohen schimpfen sicherlich 2,3 Wochen vergangen…

    Wünsche gute nerven!

  7. Susan
    15. Januar 2009 05:16
    7

    Das muß das Alter sein. Kugelig bin ich zum Glück nicht, das würde mich momentan komplett überfordern. Aber Trotzanfälle en masse und Mittagsschlaf ist sowieso doof und überhaupt. Tröste dich, da müssen wir alle wohl durch!
    Was die Sache mit dem Einschlafen angeht, das ist wirklich schwierig. Hier funktioniert eigentlich immer die Ankündigung: Buch lesen? Dann geht er schon von ganz alleine in Richtung Schlafzimmer. Jedenfalls funktioniert das besser als Schimpfen und Strafen.
    Aber was die Zubettgehzeiten angeht, bin ich auch nicht gerade das Vorbild der Nation, ich sehe das inzwischen eher gelassen.