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24 Stunden

Wegen eines Trauerfalls in der Familie einer sehr nahen Freundin fahre ich heute nach Hause. Leander und Jan bleiben in Berlin.

Es fällt mir schwer, mich 24 Stunden von meinem Kindelein zu trennen und mich begleitet das schleche Gewissen, denn Jan tut mir irgendwie leid,  weil unser Kind heute einfach un.ge.nieß.bar ist. Nach einer unruhigen, mäkeligen und einer so richigen „Wäh“-Nacht zetert der Kleine seit dem Aufstehen durch die Wohnung.

Wir haben keine Ahnung, wie wir auf diese Trotzanfälle reagieren sollen. Ignorieren führt zu gar nichts. Im Gegenteil, macht die Sache nur schlimmer. Darauf eingehen bringt aber auch nichts, denn das macht die Sache auch schlimmer. Wir befinden uns sozusagen in einer Zwickmühle.  Dankbar saugen wir das Kapitel aus Remo Largos „Babyjahre“ zum Thema Trotz auf und fühlen uns von dem Schweizer so richtig verstanden.

Eine Antwort auf “24 Stunden”

  1. Micha
    3. März 2008 15:25
    1

    Hannah hat derzeit auch immer mal wieder heftige Trotzphasen. Genauso hatte sie (wie die meisten Kinder) bis zum Alter von drei Monaten tag-täglich relativ kurze aber trotzdem heftige Schreiphasen. Solche anstrengenden, fordernden Phasen stellen uns Eltern vor die Frage, was man tun oder lassen, wie man diesem neuen Verhalten begegnen sollte. Immer wenn wir vor diesen Fragen stehen, immer dann, wenn wir uns dazu geneigt fühlen, zu der in Hülle und Fülle vorhandenen Literatur zu greifen, führen wir uns wieder den einstigen Grundgedanken vor Augen, der uns zu einer Hausgeburt veranlasste: Wir besinnen uns auf die „geistige Naivität“ und verlassen uns wieder blind auf unseren Bauch. Mit dem Elterninstinkt hat uns die Natur alles mitgegeben, was wichtig ist. Das hilft! Allzu oft sagt einem der Bauch: Das ist nun mal so! Das braucht die Kleine! Manchmal gebietet er auch, dass man sich gegen den kleinen Menschen auflehnt und unmissverständlich sagt: Genug! Und ich habe sogar den Eindruck (ohne dass wir jetzt strenge Eltern wären), dass Hannah diese Zurechtweisung hin und wieder braucht. Natürlich liegen wir auch mal daneben mit unserem Gefühl, aber erstaunlich oft – ja eigentlich nahezu immer, reagieren wir richtig. Das macht die Entwicklungsintervalle nicht immer einfacher, aber verständlicher und erträglicher. Ich glaube, manchmal macht man sich einfach auch zu viele RATIONALE Gedanken. ;)