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Archiv für die Kategorie: 'Aus Leanders Leben'

Fürsorgeinstinkt

5. Juni 2009 von Jan über Leander (2 Jahre und 9 Monate und 13 Tage).

Leanders Interesse an Alltagstätigkeiten ist in den letzten Wochen enorm geworden. Was immer jemand im öffentlichen Raum macht wird von Leander mit der Frage: „Was macht der Mann (oder die Frau) da?“ bedacht. Erst wenn er eine Erklärung erhält, die er nach einigen Sekunden Ãœberlegung für angemessen hält und prompt wiederholt, ist er zufrieden.

Mit dem Wissen alleine ist es jedoch nicht getan – Leander will auch Dinge machen, die andere machen. Seit Flemming auf der Welt ist, sich eben auch „kümmern“. So behauptet er stolz, aus seiner Brust käme Apfelsaft und legt seinen Stoffesel an. Oder er sorgt dafür, dass dem Esel danach kein Malheur passiert oder die Giraffe frieren muss…

Frische Windel für den Esel......und die Giraffe hat Halschmerzen

Ein Rat unter Geschwistern

29. Mai 2009 von Christina über Flemming und Leander

„Wenn man keine Socken anhat, dann gibt es kalte Füße und wenn man kalte Füße hat, dann bekommt man einen Schnupfen“

So haben es die Eltern gelernt und so haben es die Eltern an das Kindelein Nr.1 weitergegeben, der uns nun erzieherisch unter die Arme greift und Flemming, nachdem er sich einen Socken abgestrampelt hatte, darauf hinwies:

„Flemmi! Socken an, sonst kalter Schnupfen“

Wohnungsbesichtigung

8. Mai 2009 von Christina über Leander (2 Jahre und 8 Monate und 15 Tage).

Gestern war eine Freundin bei uns zu Besuch, die leider nicht sehr oft in der Stadt ist. Daher hatte sie unsere Wohnung bislang noch nicht gesehen. Leander bot sich gleich an Guide an, sie durch die Räumlichkeiten zu führen. Beim Badezimmer angelangt, folgender bemerkenswerter Dialog:

Leander (die Tür öffnend): Badezimmer!

Leanders Papa: Und was macht darin?

Leander (wissend): Zähne putzen!

Ohoo! Sieh an, sieh an …

Wenn es doch nur immer so einfach wäre. In Anbetracht des allabendlichen Dramas, das sich hinter der verschlossenen Tür abspielt, war es erstaunlich, dass das Kindelein ausgerechnet diese Tätigkeit mit diesem Raum verbindet. Durchaus eine ausbaufähige Grundlage.

Femming +19 und Leander sowieso

6. Mai 2009 von Christina über Flemming und Leander

Klein Bloggersdorf mag es uns nachsehen, dass wir gerade so – sagen wir mal – reduziert?!, bloggen. Dabei mangelt es mir nicht an Zeit, vielmehr beherzige ich den Rat einer ehemaligen Arbeitskollegin, die sagte „schlaf, wenn das Kind schläft“. Mache ich!

Flemming ist bislang ein wirklich liebes und ruhiges, ausgeglichenes Kind, dennoch fühle ich mich mitunter ziemlich gemolken. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Ich hatte total vergessen, wie anstrengend das Stillen ist. Und der Herr hat einen mehr als gesunden Appetit. Es mangelt glücklicherweise nicht an Milch, sie würde wahrscheinlich locker für zwei reichen, dennoch bin ich überrascht darüber, wie viel und wie oft 2.0 an die Brust will. Der Vorteil daran ist allerdings, dass man während der vielen vielen Stillmahlzeiten (ca. achthundert pro Tag) herrlichst lesen kann und so ackere ich mich von einem Schriftsteller zum nächsten und genieße wiederum diese Zeit. Derzeit flaniere ich literarisch in den Straßen der Lagunenstadt und lese über skurrile Bewohner Venedigs. Zuvor war ich zeitweise in Budapest

Häufig aber sitze ich auch einfach nur in das Stillkissen gekuschelt auf dem Sofa und beobachte meinen Zweitgeborenen beim Trinken. Es gibt wenig, das schöner wäre, als ein zufrieden schmatzendes, glucksendes Baby?

Leander behauptet ja, aus meiner Brust käme wahlweise Toastbrot, Apfel oder gerne auch Schokolade. Aha! Das würde auch für Flemmings rapide Gewichtszunahme sprechen. Noch keine drei Wochen alt, hat der kleine Knirps bestimmt schon die 4-Kilo Marke geknackt. Wenn morgen die Hebamme für das erste Bad seines Lebens vorbeikommt, werde ich sie bitten, die kleine Fressraupe noch einmal fix in die Federwaage zu legen.

Leander macht sich weiter vorbildlich als großer Bruder. Seine teilweise recht stürmischen und ungelenken Liebesbekundungen steckt Flemming (noch) mit stoischer Gelassenheit weg. Meist schläft er nämlich einfach weiter. Sehr zu Leanders Bedauern, denn der würde offensichtlich schon mehr mit Flemming machen wollen, z.B. Eisenbahn spielen und Buch lesen. Als Geschichtenvorleser  und -erzähler macht sich der Große jedenfalls schon ganz prima, unabhängig davon, ob Flemming schläft oder nicht. Sehr beliebt ist dabei derzeit dieses wunderbare Buch, das wir anlässlich der Geburt von einer lieben Freundin geschenkt bekommen haben.

Leander hat übrigens unterdessen wohl wieder einen mächtigen Entwicklungsschub de luxe hingelegt. Täglich stehen wir Eltern baff vor unserem großen Kind und (be-)wundern und (be-)staunen seine Möglichkeiten, sich – vor allem argumentativ, aber wie! – in dieser Familie zu behaupten. Vielleicht fällt uns diese Entwicklung insbesondere im Vergleich zu unserem Neugeborenen auf, das kann natürlich sein. Aber irgendwie ist – fast unbemerkt – in den letzten Wochen, in denen wir mit so vielen anderen Dingen gedanklich beschäftigt waren, aus dem Krippenkind heraus ein Kindergartenkind herangereift. Der Wechsel nach den Sommerferien jedenfalls wird dann höchste Zeit.

Leander atemlos

1. Mai 2009 von Jan über Leander (2 Jahre und 8 Monate und 8 Tage).

„Dann war da Feuerwehrauto, ganz schnell, mit Leiter und ein Polizeiauto auch … und gaaanz groß mit Leiter und gaaanz groß … und da waren Männer und Feuerwehrauto … und tatütata … taaaatüüütaaaataaaaa … und dann ist umgefallen, kaaaabuuums, und dann kaputt … ein Mann ganz weit oben, auf Leiter, gaaanz oben, auf Leiter … und dann war dann noch ein Feuerwehrauto und noch eins … und Leiter … und Mann … gaanz weit oben, gaanz schnell und wusch! … und tatütata mit Feuerwehrauto … und dann auch Feuer und Polizeiauto und Leute und Auto angestoßen und umgefallen und taaatüüüütaaataaa … und ganz schnell mit Leiter … und Kehrmaschine auch … und grooßes Feuerauto und aaalles kaputt … und Feuerwehrauto auch und Mann ganz weit oben und tatüüüütaaataaa … tatüüüüüüüütaaaataaaaaaa … ganz laut … ja!“

(Leander hat gestern einen Rettungseinsatz in unserem Kiez miterlebt)

Flemming +11

28. April 2009 von Christina über Flemming und Leander

Ihr lieben bloggenden Mamas und Papas – ganz ganz herzlichen Dank für Eure lieben Glückwünsche zur Geburt unseres kleinen Flemmings. Während er neben mir auf dem Sofa friedlich vor sich hin schlummert, will ich endlich die Zeit nutzen, um wenigstens mal ein kurzes „Hallo“ im Blog zu hinterlassen.

Wir sind seit Mittwoch vergangener Woche wieder zu Hause. Die letzten Tage haben wir vor allem dafür genutzt, den zweiten A. mit großen Augen zu bestaunen und das Wunder, das vor uns liegt, in unser Herz zu schließen. Schwer war das nicht! Alle Sorgen, mein Herz sei für zwei Kinder nicht groß genug waren mit dem Moment verschwunden, als er aus meinem Bauch herausgeschält wurde. Gesehen, geliebt! So einfach war das – das hätte ich nicht gedacht. Seither wird die Liebe immer noch größer und aus Erfahrung mit Leander weiß ich, dass sie unermesslich sein wird.

Bislang schlägt sich Flemming super in der Familie. Seinen Platz hat er wie selbstverständlich eingenommen und wird von allen Mitgliedern glücklicherweise auch anstandslos akzeptiert. Leander jedenfalls zeigt sich bislang einfach zauberhaft im Umgang mit seinem kleinen Bruder. Unsere Sorgen, er könne eifersüchtig reagieren, waren bis zum jetzigen Zeitpunkt unberechtigt. Vielmehr kümmert er sich rührend und ist sehr um das Wohl des jüngsten A. besorgt. Selbst seinen heiß geliebten Esel hat er seinem Bruder schon zum Trösten angeboten – das war ein großer Liebesbeweis!

Noch schläft Flemming viel und eigentlich sogar ganz gut. In den ersten Tagen nach der Entbindung wollte er zwar nahezu ununterbrochen – oh Schmerz! – an die Brust, aber mittlerweile pendelt sich sein Milchkonsum schon ganz gut auf etwa alle drei Stunden (wenn es gut läuft) ein. Dadurch kommen wir sogar einigermaßen zum Schlafen, da auch Leander zurzeit nicht mehr mit den Hühnern aufsteht, sondern uns bis etwa 7 Uhr gewähren lässt. Man wird ja bescheiden …

Tagsüber ist Leander weiterhin in der Krippe, so dass mir die Zeit bleibt, mich ausschließlich um Kindelein 2.0 kümmern zu können. Ich genieße das sehr! Nachdem der erste Ausflug am Sonntag aufgrund der Kaiserschnittschmerzen nach wenigen scheiterte, bin ich heute mit dem Kinderwagen wenigstens einmal um den Block gelaufen, um das sonnige Wetter im Café zu genießen.

Mit geht es rein körperlich den Umständen entsprechend. Ich fühle ich recht lahm gelegt, denn die Narbe zwingt mich sehr aufs Sofa bzw. ins Bett. Viele Dinge empfinde ich als sehr anstrengend. Ich ermüde immer noch sehr schnell. Schlimmer als die physische Belastung wiegt aber der Gedanke an die Geburt. Ich habe zwar nur lückenhafte Erinnerung an sie, dennoch empfinde ich so etwas wie Bedauern, nein! mehr noch Trauer, manchmal Wut darüber, dass sie nicht so verlief, wie erhofft.

So ganz und gar nicht!

Ja, ich weiß, das der Kaiserschnitt medizinisch notwendig war. Ja, ich weiß auch, dass es für Flemming keine andere Chance gegeben hätte, unbeschadet diese Welt zu betreten. Aber ja, ich bin maßlos enttäuscht, es nicht auf natürlichem Wege geschafft zu haben. Denn dadurch, dass ich Leander ganz spontan in BEL auf die Welt gebracht habe, weiß ich, welchen unbeschreiblich schönen Moment Flemming und ich verpasst haben. Was mir fehlt. Nämlich dieser einzigartige Moment des ersten Beschnupperns, nachdem das Baby auf dem Bauch liegt. Wenn die Zeit nach den Geburtsqualen wie still zu stehen scheint und die Welt der Kreißsaal ist.

Statt dessen dies: Steriler OP, die Sorge um das Kind, viel Medizin, Narkose, Ärzte statt Hebamme. Die Kaiserschnittnarbe empfinde ich als großen Makel und ich habe Angst vor dem Moment, in welchem ich die Gefühle mit rationalen Argumenten nicht mehr unterdrücken kann.

Aber dann sehe ich auf mein gesundes Kind, das es wegen des besonnenen Handelns der Ärzte glücklicherweise geworden ist, und versuche, Dankbarkeit zu zeigen. Ich hoffe, es gelingt mir bald besser.

Für die Statistik noch schnell ein paar Zahlen: Seit Geburt hat sich das Kindelein 2.0 auf 3840 Gramm hochgefuttern und ist nun 52 oder 53 cm groß. Eine kleine Fressraupe haben wir da, die es in punkto Hunger ganz ihrem großen Bruder gleich tut. Die 50er-Klamöttchen sind absehbar viel zu klein!

Flemming…

19. April 2009 von Jan über Flemming ( und 2 Tage).

…ist da. Geboren am 17.04.2009 um 5:12 Uhr. 50 Zentimeter groß und 3160 Gramm schwer. Die Nabelschnur dreimal um den Hals und zwischen den Beinen durch, mitten in der Nacht und falsch herum – und trotzdem ein glückliches Ende. Herzlich Willkommen. Wir lieben dich sehr. Alles Gute zum Geburtstag!

Das Drama der Nacht war nicht abzusehen. Nach – für Beckenendlage – normalem Geburtsverlauf, plötzlich Stillstand. Die Herztöne des kleinen Mannes im Keller, die ruhige Stimmung des Kreißsaals vorbei. Eindringliche Absprache unter den Ärzten und Hebammen und eilende Verlegung in den Operationssaal führten die Beteiligten mit den Nerven ans Ende. Nabelschnurvorfall, die OP-Maschinerie lief – Kaiserschnitt als Notfallsystem. Nach anfänglichen Lungenproblemen bei Flemming, ging es dann doch recht schnell wieder bergauf. Den Morgen verbrachte die Familie auf den Betten im Kreißsaal verteilt, in grüner OP-Kluft erleichtert, aber erschöpft dösend.

Die Anstrengungen der ersten Nacht sind vorbei. Alle haben es gut überstanden, auch Leander um den sich sein Patenonkel rührend gekümmert hat und der seinen kleinen Bruder gleich ins Herz geschlossen hat. So warten wir nun auf den Tag der Entlassung und den richtigen Beginn eines Familienlebens zu viert.
Mehr Eindrücke in dem folgenden kleinen Video.[vimeo width=“432″ height=“270″]http://vimeo.com/4216687[/vimeo] Doppelklicken auf das laufende Video wechselt in den Vollbild-Modus.

Ostern in der Sonne

13. April 2009 von Jan über Leander (2 Jahre und 7 Monate und 21 Tage).

Ostern bei Leanders Familie verlief unkompliziert und entspannt.
Keine Pflichttermine, kein Stress, kein zweites Kind.
Ausgedehnte Bobbycar- und Laufradfahrten prägten die vergangenen Tage bei strahlendem Wetter in der Hauptstadt und mit den weltbesten Nachbarn von unten drunter gab´s sogar einen „fast-wie-Urlaub-Ausflug“ in den äußersten Zipfel vom Berlin. Nachbarstochter Anna und Leander hatten alle Ruhe den Garten nach Ostereier zu durchforsten, während der Grill anheizte und gemütlich in der Sonne gefaulenzt wurde.
Fröhliche Ostern allerseits.

FundstückeSammelhasen im Blütenmeer

Leanders bildende Kunst – Schritt für Schritt

6. April 2009 von Jan über Leander (2 Jahre und 7 Monate und 14 Tage).

Leander hat gegenwärtig die Angewohnheit, jeden Schritt, jede Handbewegung und jedes Ereignis in seiner näheren Umgebung zu kommentieren. Ein kleiner verbaler Wasserfall läuft da neben einem durch die Welt.
Diese Tatsache führt aber auch zu netten Einblick in Leanders Denken und seine Weltsicht. Das letzte Dokument seiner Erklärungen entstand im Rahmen einer wochenendlichen Malstunde auf der er das selbst gezeichnete Bild kommentierte. Ein Blick auf das Bild links unten und dann einige Klicks am rechten Bildrand („next“) lassen daran teilhaben…

Das "leere" Blatt zu BeginnDas finale Werk: "Mann unter dem Regenbogen" - ein echter Leander...  :)

Mysterien des Kinderalltags, Teil 1

5. April 2009 von Jan über Leander (2 Jahre und 7 Monate und 13 Tage).

Bei zwei nebeneinanderhängenden Schaukeln gleichen Fabrikats und auch ansonsten identischer Qualität und Farbe gibt es immer eine – und zwar immer wieder die eine, genau die eine und nicht die andere – die die bessere ist.