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Archiv für die Kategorie: 'Aus Leanders Leben'

Leseauswahl mit Anspruch

2. April 2009 von Christina über Leander (2 Jahre und 7 Monate und 10 Tage).

Nachdem ich Leander wochenlang die Guten-Abend-Geschichte von Noah erzählen musste, der bis auf die Alpakas – weil: Die wohnen ja im Zoo! – alle alle Tiere mit auf die Arche nehmen sollte, um sie vor der großen Flut zu retten, säkularisiert sich Leanders allabendlicher Lesestoff.

Vor einiger Zeit brachte Leanders Papa nach einem Besuch bei der Berliner Sparkasse ein – wohl mehr aus freudig-kindlicher Sentimentalität – Knax-Heftchen mit. Wer hätte erahnen können, dass diese Heftchen, das liebevolle Kindheitserinnerungen bei Leanders Eltern weckt, auch auf solche Begeisterung beim Kindelein hervorruft?

Leanders liebste Geschichte geht in etwa so: Aus Versehen zerstört der Wildhüter Wildfang einem Biber die Biberburg und hat daraufhin mit doch recht niederträchtigen Retourkutschen des verärgerten Nagers zu kämpfen. Als das Tier jedoch ausgerechnet in die Fänge des Knax-Oberschurken Fetz gerät, befreit Wildfang natürlich den Biber. Daraufhin werden er und Wildfang doch noch Freunde!

Knax-Heftchen erscheinen übrigens sechs Mal im Jahr. Leanders Eltern können die nächste Ausgabe kaum erwarten. Jeden Abend nämlich den Comic mit dem Biber erzählen zu müssen ist mindestens so spannend, wie das Aufzählen und Bennenen aller zoologisch bekannten und registrierten Tierarten und -rassen dieser Welt, die Platz auf einem riesen großen Schiff finden müssen.

Die Arche jedenfall muss ganz schön groß gewesen sein.

(un-berechtigte) Sorgen?

1. April 2009 von Christina über Flemming und Leander

* Die letzten Besorgungen für das zweite A.-Kind sind gemacht
* Die Kliniktasche ist so gut wie gepackt
* Die ersten Wehen sind schon gut auf dem CTG zu erkennen und mitunter deutlich zu spüren
* Das von Freunden organisierte Auto steht vollgetankt für den Einsatz vor der Tür
* Leander Betreuung während der Geburt ist gewährleistet

… eigentlich könnte es jetzt also jederzeit losgehen.

Einerseits!

Andererseits!

Obwohl ich größtenteils wirklich überhaupt keine Lust mehr auf „schwanger sein“ habe, bin ich irgendwie noch nicht so weit, das Kind loszulassen. Der Gedanke an die eigentlich Geburt macht mir dabei gar nicht so viel Angst, dafür umso mehr dieser, wie es wohl nach der Niederkunft sein wird.

Werden wir diese Herausforderung meistern?

Leander – Schnipsel aufgesammelt 9

25. März 2009 von Christina über Flemming und Leander

* Statt, wie für gestern eigentlich vorgesehen, bin ich NICHT in die Klinik, um die „äußere Wendung“ vornehmen zu lassen, sondern habe mich vielmehr mit einer Freundin im Café Leander verabredet und dort bei Müsli und Kaffee weiter darauf zu vertrauen, dass sich 2.0 auch ohne fremde Hilfe bis zum ET freiwillig dreht. Das Bemühen des Mitbewohners ist in den letzten Tagen schon einmal kräftig zu spüren.
Meine Entscheidung jedenfalls bereue ich nicht im geringsten. Die Angst, mit der Wendung vorzeitig die Geburt auszulösen, war einfach zu groß, als dass ich im Hauruck-Verfahren meine Vorstellung nach einer „normalen“ Geburt durchsetzen wollte. Vielleicht haben die Hebammen ja recht, und die Kinder wissen intuitiv, warum die lieber im Bauch hocken bleiben, als sich zu drehen.

* Am Freitag habe ich erneut einen Termin zur Vorsorge bei meiner Frauenärztin. Nachdem ich immer wieder mal Wehen habe, die teilweise deutlich in den Rücken strahlen, bin ich auf die Ergebnisse von CTG und so alles weitere mal wieder sehr gespannt. Vielleicht habe ich ja ein Stückchen des Weges schon geschafft?

* Heute habe ich endlich begonnen, meine Kliniktasche zu packen. Es fällt mir gar nicht so leicht, denn irgendwie habe ich total vergessen, was ich damals bei Leander mit im Kreißsaal hatte. Ich weiß nur, dass ich viel mehr zu essen mitnehmen sollte, als damals. Ich hatte nämlich selten so großen Hunger wie nach der Geburt. Kohlroulade oder Schweinebraten – das wär’s gewesen. Und nicht so ein läppischer grüner Apfel und ein Joghurt.

* Nach einem Sturz mit dem Lieblings-„OnkeBen“ unter der Dusche ist das Kindelein schwer traumatisiert. Statt das bislang geliebte Nass von oben verlangt es nun nach einem Vollbad.

* Grundsätzlich hat sich der Stimmungspegel bei Leander endlich wieder im gründen Bereich eingependelt. Seine Ohren kann er zwar nach wie vor wirklich erstaunlich auf Durchzug stellen, dennoch zeigen Sanktionen wieder mehr Wirkung. Ich könnte mir vorstellen, dass das vor allem daran liegt, dass wir deutlich gelassener mit der Situation umgehen, als noch vor einigen Wochen. Wir sind ruhiger geworden und nehmen seine Trotzgebahren nicht mehr persönlich. Ich denke, wir haben begriffen, dass sich sein Verhalten nicht mutwillig gegen uns richtet. Trotzdem müssen wir unglaublich auf der Hut bleiben, denn er reizt immer noch sehr gefährliche Momente aus.

* Leander hüpft beim Turnen dienstags mittlerweile selbständig vom Kasten auf die Turnmatte. Der Ärger darüber, dass die Höhe seinen besten Freund nicht die Bohne zu stören schien, hat unser Kindelein wagemutig gemacht. In der B-Note hapert es zwar noch, aber immerhin hat er den inneren Schweinehund überwinden könnnen.

* Wie haben übrigens einen Jungennamen! Es hat einfach plötzlich „pling“ gemacht. Mädchenname hingegen? Es sieht düster aus. Wie wäre es mit N.N.?

Zaubercreme

20. März 2009 von Christina über Leander (2 Jahre und 6 Monate und 25 Tage).

Die HIPP Baby-Pflegecreme hilft des Nachts angewendet übrigens hervorragend gegen Wachstumsschmerzen. Richtig einmassiert führt sie umgehend zu Linderung von massivem „Bein-Aua“. Das findet zumindest Leander. Und wenn´s „wirkt“…

Das perfekte Gehör

6. März 2009 von Jan über Leander (2 Jahre und 6 Monate und 11 Tage).

Szene wie jeden Abend: Kindchen liegt im Bett und eine oder einer von Leanders Elternpaar setzt sich kurz daneben und singt noch ein kleines Einschlafliedchen, damit das Kind gut träumt. Die Eine singt dabei immer „Der Mond ist aufgegangen“, dagegen singt der Eine immer „Schlaf Kindchen, schlaf“.

Gestern Abend war es der Eine, der sich neben Leander niederließ und sein Lied anstimmte. Gestern Abend war der Eine allerdings auch erkältet und hatte eine Joe-Cocker-Stimme. Deswegen musste sich der Eine nach der ersten Liedzeile von Leander anhören: „Nein, falsches Lied! Andres Lied! ‚Schlaf Kind, schlaf‘ singen!“

Dabei war es genau dieses Lied. Leander möchte eben dieses Lied von Papa und nicht von Joe Cocker gesungen haben. Ein Grund mehr für Leanders Papa wieder gesund zu werden…

Schlechte Angewohnheiten, Teil 2 – Fluchen

3. März 2009 von Jan über Leander (2 Jahre und 6 Monate und 8 Tage).

Leander flucht.
Nicht nur, dass er an sich eine (für sich und andere) anstrengende Phase durchmacht. Jetzt geht das ganze auch noch verbal weiter: „Dammemal!“ heißt es jetzt immer wieder, wenn etwas nicht klappt oder irgendwas oder irgendwer nicht so will wie er (hochdeutsch: Verdammt noch mal!).

Mutterschutz, Tag 1

2. März 2009 von Christina über Flemming und Leander

Endlich im Mutterschutz. Bereits vor einigen Wochen setzten die ersten Anzeichen von Schwangerschaftsdemenz ein und mir fiel mir das konzentrierte Arbeiten zunehmend schwieriger. Ein „Hoch“ auf Post-its und lange to-do-Listen!

Tag 1 im Mutterschutz begann auch gleich mit einem Baby-Termin. Nachdem sich auch Nummer 2 nicht in die richtige Startposition legen will, versuchen wir es nun mit einer „Technik“, von der ich bis dato noch nicht gehört hatte. Sie nennt sich BowTech, stammt aus Australien und dient zur maximalen Entspannung der Muskulatur in der Hoffnung, dass das Baby dadurch mehr Platz in der Gebärmutter bekommt, um mit ausreichend Schwung mit dem Kopf in das Becken zu flutschen. Interessante Sache das! Die erste Stunde in dieser Berliner Hebammenpraxis (nichts, was es in Berlin nicht gibt. Deshalb genieße ich zuweilen die Großstadt) jedenfalls war wirklich seeeeehr entspannend (ich bin dabei eingeschlafen) und ja, es tut sich was im Bauch. Hurra! Es rumpelt und Kindesbewegungen sind eindeutig da! Bis zur möglichen Drehung werden dieser Termin nun wöchtentlich wiederholt.

Bei einer meiner Mit-Schwangeren aus dem Geburtsvorbereitungskurs (von der ich auch den BowTech-Tipp auch bekommen habe) jedenfalls hat diese australische Entspannungstechnik noch in der 38.SSW zum Erfolg geführt, so dass ich versuche, optimistisch zu bleiben. Drückt uns die Daumen! Denn auch, wenn ich eine BEL-Geburt schon erfolgreich gemeistert habe, so wünsche ich mir dennoch mal eine „normale“ Entbindung.

Ansonsten ist es im Bauch und überhaupt relativ ruhig. Dank meiner Mittelchen schlafe ich wieder gut und die Wehen lassen sich gut aushalten. Morgen habe ich wieder einen Vorsorgetermin bei der Frauenärztin und bin sehr gespannt auf den Befund des CTGs. Nachdem schon der Geburtsvorbereitungskurs die Geburt ein Stücken realer hat werden lassen, wird dies am Freitag wieder so ein. Jan und ich fahren in die Klinik, in der auch Kind 2 das Licht der Welt erblicken soll, um mich anzumelden.

Mit Leander allerdings ist derzeit nicht gut Kirschen essen. Das Problem, das er nicht in die KiTa gehen bzw. bleiben wollte, hat sich zwar aufgelöst, dennoch ist er mit sich selbst gerade mehr als im Unreinen. Er weiß einfach selbst nicht mehr, was er will. Auf jeden Fall alles anders!!! Das ist ja mal klar. Selten hat der kleine Mann so schlecht gehört, er übergeht klare Handlungsanweisungen und Verbote, setzt sich über Strafen hinweg und ist doch mehr als verzweifelt, wenn Mama oder Papa wirklich sehr verärgert bis extrem böse reagieren. Zurzeit ist das schwer auszuhalten, ehrlich!

Kleiner Forscher

28. Februar 2009 von Jan über Leander (2 Jahre und 6 Monate und 5 Tage).

Von einer lieben Freundin haben wir zu Weihnachten ein tolles Geschenk bekommen. Seit dem sind wir nämlich Mitglied bei TwoTickets, einer Community bei der man sich um Freikarten für alle Arten von Veranstaltungen bewerben kann, die dann unter den Bewerbern ausgelost werden. So kommt man zu Veranstaltungen und Orten, von denen man entweder noch nichts gehört hat oder an denen man sonst immer, ohne was dabei zu denken, vorbeigelaufen ist.

Einer der letzten Ausflüge führte Leanders Familie daher nach Potsdam. Schon alleine die Fahrt dahin war für Leander spannend genug („roter Doppeldeckerzug!“) aber das eigentlich Ziel dort war das Exploratorium – ein naturwissenschaftliches Mitmachmuseum für Kinder. Dort konnte man Fallgesetze und Kraftübertragung ausprobieren, Fliehkräfte wirken lassen und eine Maus in einem aus Duplo-Steinen selbstgebautem Labyrinth nach einem Kürbiskern suchen lassen.

Leanders Eltern wußten bereits vorher, dass Leander noch gut und gerne vier Jahre zu jung für die Hintergründe war – so war es für ihn ein riesengroßer Indoorspielplatz mit spannenden Möglichkeiten. Und: Hey! Wer hat schon eine vier mal zwei Meter große Kugelbahn zu Hause? Wen interessiert es da noch, warum die Kugeln rollen…

Ohne Fingerfertigkeit geht bei kleinen Forschern nichtsspielerisch die Gaußsche Glockenkurve verstehen (und außerdem machts Krach!)

Schlechte Angewohnheiten, Teil 1 – Machogehabe

17. Februar 2009 von Christina über Leander (2 Jahre und 5 Monate und 25 Tage).

Während ich gestern abend noch ein wenig mit Leander spielen wollte, schaut er mich an und befiehlt:
„Nei, Mama, Du nicht! Mama Küche!“

Entweder hatte er tierischen Kohldampf … oder wir müssen dringend über unsere elterliche Rollenaufteilung nachdenken. Tztztztzt!

Leander – Schnipsel aufgesammelt 8

13. Februar 2009 von Christina über Flemming und Leander

* Langsam wird es ernst: Mit Spannung und Vorfreude bin ich gestern zur ersten Stunde meines Geburtvorbereitungskurs gegangen. Jan und ich hielten einen erneuten Paarkurs für überflüssig, so dass ich nun einen Kurs für Frauen besuche, die bereits Mütter sind. Insgesamt sind wir eine Truppe von nur vier Frauen. Mir hat es gestern gut gefallen, denn durch die kleine Truppe können auch recht „intime“ Fragen ausreichend diskutiert werden.

* Heute war die Hebamme wieder zur Vorsorge da und hat mir die Ängste vor einem möglichen Kaiserschnitt nehmen können. Wie Leander damals liegt auch Kind Nr. 2 in Beckenendlage. Drehversuche sind wieder einmal nicht in Sicht! Unteressen leide ich an einem „Deja-vu“. Zielführend versuche ich erneut durch sachgerechte „Turnübungen“ dem Mitbewohner den notwendigen Schwung zu geben. Da der Zwerg zwar lang, aber schmal zu sein scheint, wäre eine zweite BEL-Geburt sicherlich möglich. Ob ich vorab hingegen eine äußere Wendung versuchen soll, weiß ich noch nicht.

* Mittlerweile könnte ich eine homöopathische Schwangerschaftsapotheke eröffnen: Nach den starken Beschwerden der letzten Wochen hatte mir die weltbeste Hebamme bereits vergangenen Freitag diverse Mittelchen verordnet. Gehorsamt schlucke ich nun zuckrige Globuli und rühre Pülverchen in meinen Tee. Und siehe da: Die Dinger wirken Wunder. Dank „Bryophyllium“ wehe ich nicht mehr so stark vor mich hin durch „Levico“ kann ich endlich wieder schlafen! Für den Endspurt bin ich nun viel gelassener geworden.

* Feuertaufe bestanden: Leander lässt sich nun auch von „Fremden“ ins Bett bringen. Leanders Patenonkel hat sich gestern als Testperson zur Verfügung gestellt. Versuch geglückt! Und Leanders Eltern hatten einen netten Abend!

* Unabhängig davon ist das Kindelein derzeit sehr anhänglich und leicht zu erschüttern. Bei Bagatellen bricht er in Tränen aus, seine Frusttoleranz tendiert gen Null und am liebsten hätte er, dass immer einer von uns bei ihm schläft. Selbst zur Krippe geht er nicht gerne. Und das ist ungewöhnlich!

* Leanders Alter Ego heißt Jonathan. Sein bester Freund muss seit Kurzem für alles herhalten, was Leander nicht hätte tun dürfen. Wenn wir so mit dem Kindelein schimpfen würden, wie er mit seinem Freund, dann eieieieiei …