Schlafritual
9. Juli 2008 von Christina über Leander (1 Jahr und 10 Monate und 16 Tage).Mit Leanders Entwicklung passten wir das gemeinsame Einschlafritual stets seinen Bedürfnissen an. Bis vor ein paar Tagen sah das Reglement so aus: Zähneputzen, Hände waschen, Windeln wechseln, Schlafkleidung anziehen, Haare kämmen und dem anderen Elternteil unter einer Kussorgie „Gute Nacht“-sagen. Dann ging es weiter mit Lesen auf der Kuschelmatratze in seinem Zimmer – immer drei Bücher, welche durfte sich das Kindelein dabei selbst aussuchen. Späterhin wurde der Lampe über der Wickelkommode auf des Eltern Arm noch zur Nacht gewunken, Licht ausgeknipst, Leander ins Bett gelegt, beruhigendes Schlafliedchen geträllert und Ruh‘ war.
Jetzt hat der Knopf das Ritual zu seinen Gunsten abgeändert: Zähneputzen, Hände waschen …. „Gute Nacht“-sagen und wenn sich einer von uns es sich mit dem Kindlein zum Schmökern schöner Kinderliteratur zurückziehen mag, macht Leander der elterlichen Freude einen Strich durch die Rechnung. Statt gemeinsames Betrachten der Zeichnungen und frühpädagogischer Begleitung des Lesestoffs schnappt sich Leander einfach seine Wasserflasche, stellt sich vor seine Lampe auf der Wickelkommode, winkt und tapst Richtung Bett, um sich alsbald hinzulegen und einzuschlafen. Buch lesen, nee!
Und wir gucken aus der Wäsche. Denn wer liest fortan mit uns Eltern Pipi Langstrumpf, Pünktchen und Anton, die Bände 1-3 von Cornelia Funke oder Harry Potter?