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Archiv für die Kategorie: 'Leander'

Der Wille nach Selbständigkeit

11. Juni 2009 von Christina über Leander (2 Jahre und 9 Monate und 19 Tage).

Leander will seit geraumer Zeit immer alles „alleine“ machen, z.B. Schuhe und Jacke anziehen – das klappt mit leichter (aber nicht erwünschter „Nei, Mama, „alleine“!) Hilfestellung im Grunde schon ganz gut.

Wie groß seine Bestrebungen nach Autonomie sind, wurde uns neulich bewusst, als er sogar „alleine“ zur KiTa fahren wollte. Leander beschrieb uns genau, wie er dahin zu kommen gedächte:
„U-Bahn faaaahn, umdeigen in Bahnhof Zoo und neue U-Bahn bis ‚ErnDeuterDas (Ernst-Reuter-Platz)'“ – soweit absolut korrekt!

Von seinem Vorhaben nahmen wir dennoch Abstand, denn auf dem Weg zur KiTa hätte der Herr die Straße des 17. Junis überqueren müssen – eine der verkehrsreichsten Straßen in Berlin. Daher erschien uns sein Plan trotz bester Ortskenntnis aber als doch zu gefährlich.

Aber nicht immer fahren wir mit der U-Bahn zur KiTa. Mit dem gelben Doppeldeckebus gehts auch. Wenn man einen Kinderwagen dabei hat, ist diese Reisevariante sogar bequemer. Daher warteten wir gestern morgen gemeinsam an der Haltestelle auf den Bus, der uns direktamente zur KiTa bringen sollte. Leander erklärte mir schon im Vorfeld, er wolle oben sitzen. Mein Argument, wir hätten ja Flemmi im KiWa dabei und könntes deshalb nur unten Platz nehmen, erschien mir stichhaltig genug, weshalb ich es nicht weiter vertiefte.  Auch Leander schien mit dieser Erklärung zufrieden.

Aber offenbar aber nur so lange, bis der Bus kam.

Denn statt – wie gewöhnlich und 1000-fach trainiert! – mit uns hinten einzusteigen, riss sich der Herr dieses Mal von meiner Hand los, um busfahrerseitig „alleine“ in einem Tross weiterer Passagiere einzusteigen und sofort über die Treppe in der 2. Etage zu klettern. Ich konnte Leander zwar noch rechtzeitig von der Treppe pflücken, dennoch wäre es interessant gewesen, ob Leander auch an der richtigen Haltestelle wieder ausgestiegen wäre…

So ganz „alleine“.

Fürsorgeinstinkt

5. Juni 2009 von Jan über Leander (2 Jahre und 9 Monate und 13 Tage).

Leanders Interesse an Alltagstätigkeiten ist in den letzten Wochen enorm geworden. Was immer jemand im öffentlichen Raum macht wird von Leander mit der Frage: „Was macht der Mann (oder die Frau) da?“ bedacht. Erst wenn er eine Erklärung erhält, die er nach einigen Sekunden Überlegung für angemessen hält und prompt wiederholt, ist er zufrieden.

Mit dem Wissen alleine ist es jedoch nicht getan – Leander will auch Dinge machen, die andere machen. Seit Flemming auf der Welt ist, sich eben auch „kümmern“. So behauptet er stolz, aus seiner Brust käme Apfelsaft und legt seinen Stoffesel an. Oder er sorgt dafür, dass dem Esel danach kein Malheur passiert oder die Giraffe frieren muss…

Frische Windel für den Esel......und die Giraffe hat Halschmerzen

Schlimmer gehts immer

2. Juni 2009 von Christina über Leander (2 Jahre und 9 Monate und 10 Tage).

Die Steigerung von „nein“ ist übrigens „ich will nicht“!

Ich kann es nicht mehr hören. Und will auch nicht.
Aber mich fragt ja niemand.

Leander ist derzeit ganz schön anti. So in allem. Hauptsache anders!

Hawaii-Hemden in Mode

31. Mai 2009 von Jan über Leander (2 Jahre und 9 Monate und 8 Tage).

Eine liebe Bekannte hat Leander ein tolles Hemd geschenkt: Einmalig, da selbst genäht, kurzärmlig für sommerliche Tage und mit allen Tieren des Dschungels darauf.
Leander mag dieses Hemd sehr und seine Eltern auch. Nur irgendwie erinnert Leanders Eltern der Anblick ihres Sohnes an etwas… An was nur?

Das absolut echte OriginalEine billige Fälschung

Ein Rat unter Geschwistern

29. Mai 2009 von Christina über Flemming und Leander

„Wenn man keine Socken anhat, dann gibt es kalte Füße und wenn man kalte Füße hat, dann bekommt man einen Schnupfen“

So haben es die Eltern gelernt und so haben es die Eltern an das Kindelein Nr.1 weitergegeben, der uns nun erzieherisch unter die Arme greift und Flemming, nachdem er sich einen Socken abgestrampelt hatte, darauf hinwies:

„Flemmi! Socken an, sonst kalter Schnupfen“

Wohnungsbesichtigung

8. Mai 2009 von Christina über Leander (2 Jahre und 8 Monate und 15 Tage).

Gestern war eine Freundin bei uns zu Besuch, die leider nicht sehr oft in der Stadt ist. Daher hatte sie unsere Wohnung bislang noch nicht gesehen. Leander bot sich gleich an Guide an, sie durch die Räumlichkeiten zu führen. Beim Badezimmer angelangt, folgender bemerkenswerter Dialog:

Leander (die Tür öffnend): Badezimmer!

Leanders Papa: Und was macht darin?

Leander (wissend): Zähne putzen!

Ohoo! Sieh an, sieh an …

Wenn es doch nur immer so einfach wäre. In Anbetracht des allabendlichen Dramas, das sich hinter der verschlossenen Tür abspielt, war es erstaunlich, dass das Kindelein ausgerechnet diese Tätigkeit mit diesem Raum verbindet. Durchaus eine ausbaufähige Grundlage.

Ein Vorgeschmack

7. Mai 2009 von Christina über Leander (2 Jahre und 8 Monate und 14 Tage).

Da verfasse ich gestern noch einen solch enthusiastischen Beitrag über das Leben mit zwei Kindern und werde für meinen Optimismus gestern abend prompt bestraft. Zwei brüllende Kinder – Leander wollte unbedingt kneten und Flemmi knurrte der Magen – gleichzeitig zu befriedigen, stellt mich vor eine große Herausforderung, die ich nur leidlich gemeistert habe! Glücklichweise kam Jan recht bald heim und verhinderte Schlimmeres. Einen ersten Vorgeschmack darauf, wie sich das Familieleben künftig zeitweise auch darstellt, habe ich dennoch bekommen.

Leanders Entwicklungsschub hat eben nicht nur Vorteile. Diese „Nein-Doch-Neeeeiiiiin-Dooooohhooooch“-Diskussionen zwischen Eltern und dem Kindelein zehren wirklich an den Nerven und machen auch nicht wirklich Spaß.

Femming +19 und Leander sowieso

6. Mai 2009 von Christina über Flemming und Leander

Klein Bloggersdorf mag es uns nachsehen, dass wir gerade so – sagen wir mal – reduziert?!, bloggen. Dabei mangelt es mir nicht an Zeit, vielmehr beherzige ich den Rat einer ehemaligen Arbeitskollegin, die sagte „schlaf, wenn das Kind schläft“. Mache ich!

Flemming ist bislang ein wirklich liebes und ruhiges, ausgeglichenes Kind, dennoch fühle ich mich mitunter ziemlich gemolken. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Ich hatte total vergessen, wie anstrengend das Stillen ist. Und der Herr hat einen mehr als gesunden Appetit. Es mangelt glücklicherweise nicht an Milch, sie würde wahrscheinlich locker für zwei reichen, dennoch bin ich überrascht darüber, wie viel und wie oft 2.0 an die Brust will. Der Vorteil daran ist allerdings, dass man während der vielen vielen Stillmahlzeiten (ca. achthundert pro Tag) herrlichst lesen kann und so ackere ich mich von einem Schriftsteller zum nächsten und genieße wiederum diese Zeit. Derzeit flaniere ich literarisch in den Straßen der Lagunenstadt und lese über skurrile Bewohner Venedigs. Zuvor war ich zeitweise in Budapest

Häufig aber sitze ich auch einfach nur in das Stillkissen gekuschelt auf dem Sofa und beobachte meinen Zweitgeborenen beim Trinken. Es gibt wenig, das schöner wäre, als ein zufrieden schmatzendes, glucksendes Baby?

Leander behauptet ja, aus meiner Brust käme wahlweise Toastbrot, Apfel oder gerne auch Schokolade. Aha! Das würde auch für Flemmings rapide Gewichtszunahme sprechen. Noch keine drei Wochen alt, hat der kleine Knirps bestimmt schon die 4-Kilo Marke geknackt. Wenn morgen die Hebamme für das erste Bad seines Lebens vorbeikommt, werde ich sie bitten, die kleine Fressraupe noch einmal fix in die Federwaage zu legen.

Leander macht sich weiter vorbildlich als großer Bruder. Seine teilweise recht stürmischen und ungelenken Liebesbekundungen steckt Flemming (noch) mit stoischer Gelassenheit weg. Meist schläft er nämlich einfach weiter. Sehr zu Leanders Bedauern, denn der würde offensichtlich schon mehr mit Flemming machen wollen, z.B. Eisenbahn spielen und Buch lesen. Als Geschichtenvorleser  und -erzähler macht sich der Große jedenfalls schon ganz prima, unabhängig davon, ob Flemming schläft oder nicht. Sehr beliebt ist dabei derzeit dieses wunderbare Buch, das wir anlässlich der Geburt von einer lieben Freundin geschenkt bekommen haben.

Leander hat übrigens unterdessen wohl wieder einen mächtigen Entwicklungsschub de luxe hingelegt. Täglich stehen wir Eltern baff vor unserem großen Kind und (be-)wundern und (be-)staunen seine Möglichkeiten, sich – vor allem argumentativ, aber wie! – in dieser Familie zu behaupten. Vielleicht fällt uns diese Entwicklung insbesondere im Vergleich zu unserem Neugeborenen auf, das kann natürlich sein. Aber irgendwie ist – fast unbemerkt – in den letzten Wochen, in denen wir mit so vielen anderen Dingen gedanklich beschäftigt waren, aus dem Krippenkind heraus ein Kindergartenkind herangereift. Der Wechsel nach den Sommerferien jedenfalls wird dann höchste Zeit.

Leander atemlos

1. Mai 2009 von Jan über Leander (2 Jahre und 8 Monate und 8 Tage).

„Dann war da Feuerwehrauto, ganz schnell, mit Leiter und ein Polizeiauto auch … und gaaanz groß mit Leiter und gaaanz groß … und da waren Männer und Feuerwehrauto … und tatütata … taaaatüüütaaaataaaaa … und dann ist umgefallen, kaaaabuuums, und dann kaputt … ein Mann ganz weit oben, auf Leiter, gaaanz oben, auf Leiter … und dann war dann noch ein Feuerwehrauto und noch eins … und Leiter … und Mann … gaanz weit oben, gaanz schnell und wusch! … und tatütata mit Feuerwehrauto … und dann auch Feuer und Polizeiauto und Leute und Auto angestoßen und umgefallen und taaatüüüütaaataaa … und ganz schnell mit Leiter … und Kehrmaschine auch … und grooßes Feuerauto und aaalles kaputt … und Feuerwehrauto auch und Mann ganz weit oben und tatüüüütaaataaa … tatüüüüüüüütaaaataaaaaaa … ganz laut … ja!“

(Leander hat gestern einen Rettungseinsatz in unserem Kiez miterlebt)

Flemming +11

28. April 2009 von Christina über Flemming und Leander

Ihr lieben bloggenden Mamas und Papas – ganz ganz herzlichen Dank für Eure lieben Glückwünsche zur Geburt unseres kleinen Flemmings. Während er neben mir auf dem Sofa friedlich vor sich hin schlummert, will ich endlich die Zeit nutzen, um wenigstens mal ein kurzes „Hallo“ im Blog zu hinterlassen.

Wir sind seit Mittwoch vergangener Woche wieder zu Hause. Die letzten Tage haben wir vor allem dafür genutzt, den zweiten A. mit großen Augen zu bestaunen und das Wunder, das vor uns liegt, in unser Herz zu schließen. Schwer war das nicht! Alle Sorgen, mein Herz sei für zwei Kinder nicht groß genug waren mit dem Moment verschwunden, als er aus meinem Bauch herausgeschält wurde. Gesehen, geliebt! So einfach war das – das hätte ich nicht gedacht. Seither wird die Liebe immer noch größer und aus Erfahrung mit Leander weiß ich, dass sie unermesslich sein wird.

Bislang schlägt sich Flemming super in der Familie. Seinen Platz hat er wie selbstverständlich eingenommen und wird von allen Mitgliedern glücklicherweise auch anstandslos akzeptiert. Leander jedenfalls zeigt sich bislang einfach zauberhaft im Umgang mit seinem kleinen Bruder. Unsere Sorgen, er könne eifersüchtig reagieren, waren bis zum jetzigen Zeitpunkt unberechtigt. Vielmehr kümmert er sich rührend und ist sehr um das Wohl des jüngsten A. besorgt. Selbst seinen heiß geliebten Esel hat er seinem Bruder schon zum Trösten angeboten – das war ein großer Liebesbeweis!

Noch schläft Flemming viel und eigentlich sogar ganz gut. In den ersten Tagen nach der Entbindung wollte er zwar nahezu ununterbrochen – oh Schmerz! – an die Brust, aber mittlerweile pendelt sich sein Milchkonsum schon ganz gut auf etwa alle drei Stunden (wenn es gut läuft) ein. Dadurch kommen wir sogar einigermaßen zum Schlafen, da auch Leander zurzeit nicht mehr mit den Hühnern aufsteht, sondern uns bis etwa 7 Uhr gewähren lässt. Man wird ja bescheiden …

Tagsüber ist Leander weiterhin in der Krippe, so dass mir die Zeit bleibt, mich ausschließlich um Kindelein 2.0 kümmern zu können. Ich genieße das sehr! Nachdem der erste Ausflug am Sonntag aufgrund der Kaiserschnittschmerzen nach wenigen scheiterte, bin ich heute mit dem Kinderwagen wenigstens einmal um den Block gelaufen, um das sonnige Wetter im Café zu genießen.

Mit geht es rein körperlich den Umständen entsprechend. Ich fühle ich recht lahm gelegt, denn die Narbe zwingt mich sehr aufs Sofa bzw. ins Bett. Viele Dinge empfinde ich als sehr anstrengend. Ich ermüde immer noch sehr schnell. Schlimmer als die physische Belastung wiegt aber der Gedanke an die Geburt. Ich habe zwar nur lückenhafte Erinnerung an sie, dennoch empfinde ich so etwas wie Bedauern, nein! mehr noch Trauer, manchmal Wut darüber, dass sie nicht so verlief, wie erhofft.

So ganz und gar nicht!

Ja, ich weiß, das der Kaiserschnitt medizinisch notwendig war. Ja, ich weiß auch, dass es für Flemming keine andere Chance gegeben hätte, unbeschadet diese Welt zu betreten. Aber ja, ich bin maßlos enttäuscht, es nicht auf natürlichem Wege geschafft zu haben. Denn dadurch, dass ich Leander ganz spontan in BEL auf die Welt gebracht habe, weiß ich, welchen unbeschreiblich schönen Moment Flemming und ich verpasst haben. Was mir fehlt. Nämlich dieser einzigartige Moment des ersten Beschnupperns, nachdem das Baby auf dem Bauch liegt. Wenn die Zeit nach den Geburtsqualen wie still zu stehen scheint und die Welt der Kreißsaal ist.

Statt dessen dies: Steriler OP, die Sorge um das Kind, viel Medizin, Narkose, Ärzte statt Hebamme. Die Kaiserschnittnarbe empfinde ich als großen Makel und ich habe Angst vor dem Moment, in welchem ich die Gefühle mit rationalen Argumenten nicht mehr unterdrücken kann.

Aber dann sehe ich auf mein gesundes Kind, das es wegen des besonnenen Handelns der Ärzte glücklicherweise geworden ist, und versuche, Dankbarkeit zu zeigen. Ich hoffe, es gelingt mir bald besser.

Für die Statistik noch schnell ein paar Zahlen: Seit Geburt hat sich das Kindelein 2.0 auf 3840 Gramm hochgefuttern und ist nun 52 oder 53 cm groß. Eine kleine Fressraupe haben wir da, die es in punkto Hunger ganz ihrem großen Bruder gleich tut. Die 50er-Klamöttchen sind absehbar viel zu klein!