Leander – Schnipsel aufgesammelt 9
25. März 2009 von Christina über Flemming und Leander* Statt, wie für gestern eigentlich vorgesehen, bin ich NICHT in die Klinik, um die „äußere Wendung“ vornehmen zu lassen, sondern habe mich vielmehr mit einer Freundin im Café Leander verabredet und dort bei Müsli und Kaffee weiter darauf zu vertrauen, dass sich 2.0 auch ohne fremde Hilfe bis zum ET freiwillig dreht. Das Bemühen des Mitbewohners ist in den letzten Tagen schon einmal kräftig zu spüren.
Meine Entscheidung jedenfalls bereue ich nicht im geringsten. Die Angst, mit der Wendung vorzeitig die Geburt auszulösen, war einfach zu groß, als dass ich im Hauruck-Verfahren meine Vorstellung nach einer „normalen“ Geburt durchsetzen wollte. Vielleicht haben die Hebammen ja recht, und die Kinder wissen intuitiv, warum die lieber im Bauch hocken bleiben, als sich zu drehen.
* Am Freitag habe ich erneut einen Termin zur Vorsorge bei meiner Frauenärztin. Nachdem ich immer wieder mal Wehen habe, die teilweise deutlich in den Rücken strahlen, bin ich auf die Ergebnisse von CTG und so alles weitere mal wieder sehr gespannt. Vielleicht habe ich ja ein Stückchen des Weges schon geschafft?
* Heute habe ich endlich begonnen, meine Kliniktasche zu packen. Es fällt mir gar nicht so leicht, denn irgendwie habe ich total vergessen, was ich damals bei Leander mit im Kreißsaal hatte. Ich weiß nur, dass ich viel mehr zu essen mitnehmen sollte, als damals. Ich hatte nämlich selten so großen Hunger wie nach der Geburt. Kohlroulade oder Schweinebraten – das wär’s gewesen. Und nicht so ein läppischer grüner Apfel und ein Joghurt.
* Nach einem Sturz mit dem Lieblings-„OnkeBen“ unter der Dusche ist das Kindelein schwer traumatisiert. Statt das bislang geliebte Nass von oben verlangt es nun nach einem Vollbad.
* Grundsätzlich hat sich der Stimmungspegel bei Leander endlich wieder im gründen Bereich eingependelt. Seine Ohren kann er zwar nach wie vor wirklich erstaunlich auf Durchzug stellen, dennoch zeigen Sanktionen wieder mehr Wirkung. Ich könnte mir vorstellen, dass das vor allem daran liegt, dass wir deutlich gelassener mit der Situation umgehen, als noch vor einigen Wochen. Wir sind ruhiger geworden und nehmen seine Trotzgebahren nicht mehr persönlich. Ich denke, wir haben begriffen, dass sich sein Verhalten nicht mutwillig gegen uns richtet. Trotzdem müssen wir unglaublich auf der Hut bleiben, denn er reizt immer noch sehr gefährliche Momente aus.
* Leander hüpft beim Turnen dienstags mittlerweile selbständig vom Kasten auf die Turnmatte. Der Ärger darüber, dass die Höhe seinen besten Freund nicht die Bohne zu stören schien, hat unser Kindelein wagemutig gemacht. In der B-Note hapert es zwar noch, aber immerhin hat er den inneren Schweinehund überwinden könnnen.
* Wie haben übrigens einen Jungennamen! Es hat einfach plötzlich „pling“ gemacht. Mädchenname hingegen? Es sieht düster aus. Wie wäre es mit N.N.?