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Archiv für die Kategorie: 'Entwicklung'

Wortschatz Teil 1

15. Mai 2008 von Jan über Leander (1 Jahr und 8 Monate und 22 Tage).

Lange Zeit hat es gedauert, aber seit einer Weile spricht Leander. Im Nachhinein betrachtet war das erste definierte Wort wohl „Kra“ (für Krahn). Das passt ganz gut, denn Technik und Fahrzeuge stehen immer noch hoch im Kurs. Allerdings bekommen diese Begriffe langsam Konkurrenz durch die heimisch Fauna.

Der Gesamtwortschatz beläuft sich für Leander derzeit auf Folgendes:

Kra – Kran aber auch Ãœberlandleitungsmasten
Agga – Bagger und andere Baumaschinen
Dade – Danke (aber auch Bitte)
Doa – Toast
Eia – Ei
Mama – Mama, Papa und alles was gut ist
Kaka – irgendwas ist mit meiner Windel
Gagag – Enten und alles andere auf dem Wasser
Guh – Kuh

Auch in Tierlauten ist Leander polyglott und kann sich inzwischen mit Hunden (auau), Katzen (iiia), Eulen (su-uh), Pferden (pfrr) und Kühen (uuh) unterhalten.

Life in slow motion II

29. April 2008 von Jan über Leander (1 Jahr und 8 Monate und 6 Tage).

Gestern ist Leander ohne Murren (!) und von selbst (!!) beim Spazierengehen an der Hand (!!!) von Leanders Papa gegangen. Zwar immer nur kurze Stückchen, aber hey!

Auf Seiten von Leanders Papa herrschte fassungslose Begeisterung. Sollte es so einfach gewesen sein?

Life in slow motion

27. April 2008 von Jan über Leander (1 Jahr und 8 Monate und 4 Tage).

Bei olympischen Spielen werden die 200 Meter der Männer schon mal in weniger als 20 Sekunden zurückgelegt. Bei Leander dauert es gegenwärtig allerdings länger. Kein Wunder – wenn man sich wütend auf den Boden wirft und mit den Beinchen strampelte, kostet das wertvolle Sekunden, oder Minuten, oder…mehr.

Die erwähnten zweihundert Meter sollten sonntäglich eigentlich zum Bäcker hin und zurück führen. Zeit mit Leander in Normalform: etwa fünf Minuten hin, zwei Minuten Brötchen kaufen, fünf Minuten zurück. Heute dagegen hat es geschlagene 45 Minuten gedauert.
Leanders Kindergartenbetreuerin hat Leanders Eltern vor einigen Tagen gesagt, daß es Leander noch nicht raus hat, an der Hand zu laufen, er das aber für den Sommer dringend lernen müßte. Was eignet sich besser, das an-der-Hand-laufen im Rahmen des kurzen Weges zum Bäcker zu lernen?, dachte sich Leanders Papa.

An der Hand laufen findet Leander aber langweilig. Und da er grade eine sehr intensive Trotzphase hat, ist er auch kein bisschen zu Kooperation bei langweiligen Aktionen bereit. Angefangen bei Wegrennen, über wütend weinen, an Papas Bein festklammern bis hin zum auf-den-Boden-werfen-und-mit-den Füßen-strampeln war alles dabei. Leanders Papa hat während der halben Stunde Eigenwilligkeit viele nette Passanten kennengelernt. Und was hat Leander gelernt? Wenigstens ein kleines Stückchen ist er dann an der Hand doch noch gegangen. Immerhin.

der „sprechende Hund“

4. April 2008 von Christina über Leander (1 Jahr und 7 Monate und 12 Tage).

Gestern abend lesen Leander und ich wieder einmal dieses Buch. Darin gibt es für das Kindelein sehr viel zu entdecken: Landwirtschaftliches Gerät, Menschen in bäuerlichen Lebenssiutationen und viele viele unterschiedliche Tiere. Auch Hunde. Die erkennt Leander schon eine ganze Weile, ebenso wie Katzen, Esel, Vögel und auch Schafe, Ziegen und Mäuse.

Deshalb war es auch nicht ungewöhnlich, dass mich Leander auch gestern auf einen schwarz-zotteligen Hund hinwies. Das kurze Fingerchen auf die Zeichnung gerichtet, höre ich plötzlich ein „huwhuwhuw“. Ich stutze, dann sehe ich Leander an. Er lacht. Ich frage ihn „Wie macht der Hund“ und wieder kommt dieses „huwhuwhuw“, was wirklich sehr putzig klingt. ‚Aha‘, denke ich, Leander hat es endlich gelernt, Tiere zu imitieren und fühle mich bei weitem nicht mehr so lächerlich, dass ich sämtliche Vierbeiner oder diverses Federvieh, dass wir bei unseren Spaziergängen beobachten, nachäffe. Denn plötzlich erkenne ich den Sinn meines Tuns und fordere Leander erneut auf: „huwhuwhuw“.

Ich forsche weiter und zeige ihm eine Katze.
„Wie macht die Katze?“ frage ich.
„Huwhuwhuw.“
„Wie?“
„Huwhuwhuw!“
„Aber das ist doch eine Katze, Leander, die macht doch ‚miao‘.“

„Und dieses Tier hier, der Esel?“
„Huwhuwhuw“

Ich musste schon sehr lachen, denn ich fühle mich stark hieran erinnert:[youtube width=“400″ height=“340″]KwseJsEFHMA[/youtube]

Kullerkeks

1. April 2008 von Christina über Leander (1 Jahr und 7 Monate und 9 Tage).

Hört das denn niemals auf? Nachdem Leander erfreulicherweise – es ging in die dritte !!! Woche – erkältungsfrei war, hustet er seit heute abend wieder sehr verdächtig. Aber er schläft, so dass ich gleich ein Zwiebelsäckchen an sein Bett hängen werde. Nachdem ich heute in frühlingshaftem Ãœberschwang die Wohnung beblumt habe, überduften die bunten Pflänzlein vielleicht den „Geruch“ der Knolle.

Ansonsten hat Herr Leander die Osterreise wohlbehalten und gut überstanden. Die Reiserei hat ihm (fast) gar nichts ausgemacht. Unser Trick: Wir sind jeweils so gegen 17 Uhr mit dem Auto losgefahren, haben den Kleinen etwa 19.30 auf einer Raststätte müde bespielt und sind dann weiter, während Knopf hinten im Kindersitz schlummerte. Meistens wenigstens.

Die Feiertage über wurde Kindelein von allen Seiten so derart und anhaltend bespaßt, dass er schlief wie ein Murmeltier. Gegessen hat er prima. Vor allem hart gekochte Eier. Möglichst bunte. Möglichst viele. Und obwohl Leander das Prizinzip Ostereiersuchen noch nicht wirklich verstanden hatte, fand er Schokolade offensichtlich auch ganz lecker. Aber der Knopf ist bei Essen ohenhin nicht zimperlich, noch nie gewesen – erst vor ein paar Tagen landete wieder ein Schüppchen Sand in seinem Mund.

Leander ist überdies so gut gelaunt, dass es beinahe schon wieder anstrengend ist. „Leander ist ein Kullerkeks“ sagte seine Erzieherin Susanne gestern zu mit, während ich ihn anzog. Ebenso faszinierend, wie Leanders gute Laune finde ich auch die Tatsache, dass er den Schalter wie auf Kommando umlegen kann. So schnell kann man gar nicht gucken, wie sich von jetzt auf gleich sein Mündchen verdächtig verzieht und rasch darauf den Klangkörper für markerschütterndes Gebrüll bietet. Vorzugsweise nach einem „Nein“, „Jetzt nicht“, „später“ oder „Finger weg“. Aber so schnell wie es kommt, ist es auch wieder vorbei, Welt wieder in Ordnung und die plöde Mama plötzlich wieder die beste.

Darüber mussten sogar die Großeltern lachen.

Werden Kinder zu Tyrannen?

13. März 2008 von Christina über Leander (1 Jahr und 6 Monate und 19 Tage).

Ich verfolge die mitunter emotional sehr aufgeladene Diskussion um richtige Erziehungsstile auf diversen Blogs, unter anderem hier, hier und auch hier. Ich werde mich bei diesem Meinungsaustausch raushalten. Jan und ich wechseln zu diesem Thema schon ausreichend teilweise recht hitzig Argumente aus – wir sind in vielen manchen Dingen nicht immer einer Meinung – so dass ich an dieser Stelle nur auf einen Artikel (leider habe ich ihn online nicht finden können) aus der „Kinderleben“, einer Beilage der Süddeutschen Zeitung vom Dienstag mit dem Titel „Kinder an die Macht“ aufmerksam machen möchte. Darin ein Interview mit Dr. Michael Winterhoff, Kinder- und Jugenspsychiater in Bonn. Er das Buch „Warum unsere Kinder Tyrannen werden“ geschrieben. Ich habe es noch nicht gelesen, werde es mir aber in den nächsten Tagen kaufen, da ich seine Thesen als durchaus interessant und überlegenswert erachte.

Wer hat den Artikel oder das Buch gelesen?

Leander – Schnipsel aufgesammelt 3

12. März 2008 von Christina über Leander (1 Jahr und 6 Monate und 18 Tage).

* Leander ist gestern nach der Krippe seinen Wagen schiebend bestimmt 1,5 Kilometer nach Hause gelaufen.

* Treppenstufen will er zunehmend selbst erklimmen. Nach einem Absatz sinkt er jedoch ermattet in meine Arme und lässt sich die restlichen 3,5 Stockwerke nach oben tragen.

* Bei Leanders erstem Schuhkauf erhielten wir damals eine Schablone, anhand derer man die Schuhgröße ermitteln kann. Seit ein paar Wochen möchte Leander einmal täglich seine Treter ausgemessen haben. Bisher: immer noch Größe 21, Tendenz steigend!

* Bei Wasserrauschen beginnt Leander sich auszuziehen.

* Vollgepiselte Windel landen immer häufiger tatsächlich im Müll, wenn wir Leander dazu auffordern, sie selbst zu entsorgen.

* Ginge es nach Leander, würde er sich nur von Joghurt ernähren.

Geduldsprobe

11. März 2008 von Christina über Leander (1 Jahr und 6 Monate und 17 Tage).

Heute lese ich diesen Beitrag und kann diese Gedankengänge so nachvollziehen. Nachfolgend nur „Böckchen“ genannt hat mich Leander gestern an den Rand der Verzweiflung gebracht. Nachdem wir mit einem Besuch im Streichelzoo beschlossen hatten, den Frühling endgültig einzuleiten, mutierte das Kindelein zu Hause angekommen zu einem sturen, widerborstigen, garstigen und unerträglichen Gesellen, der meinen Geduldsfaden (beinahe) bis kurz vor endgültig „Reissen“ gebracht hätte. Rumpelstielzchen hingegen muss ein Langeweiler gewesen sein…

Es macht mich wütend und sauer zugleich, dass sich das Böckchen anderen, mitunter auch (fast) fremden Menschen wie Prinz „Hab-mich-lieb“ in die Arme wirft, um sich von so viel Charme verzückten Menschen seine Streicheleinheiten abzuholen. Das gleiche Kind probt zu Hause den maßlosen Zwergenaufstand und lotet seine Grenzen immer weiter, immer wieder aus. Mitunter erscheint er mir berechnend in seinen Handlungen, um ganz gezielt Reaktionen bei mir zu provozieren. Böckchen tut dann Dinge, die verboten waren, sind und bleiben. Dann werden Lego-Steine absichtlich durch das Wohnzimmer geworfen, Ostereier von den Zweigen gerissen und vorsätzlich Bücher aus den Regalen ge- und zerrissen oder der Bildschirm mit Playmobil-Figuren maltärtiert. Ein „Nein“ führt nur zu Wiederholung. Wie oft bin ich dann versucht, es einmal, zweimal, dreimal durchgehen zu lassen, wohlwissend, dass Kinder Grenzen brauchen. Aber ich bin manchmal so genervt! Gestern war nur Jan meine Rettung, der einer verzeifelten Mama das Kindelein abnahm, um es offenbar von seinem eigenen Trotz erschöpft völlig vor der Zeit ins Bett bringen musste.

Heute – alles bestens! Böckchen wieder lieb, Mama entspannt.

Könnte es nicht immer so sein?

Ich glaube, es sind diese Unberechenbarkeit und dieser grenzenlose Egoismus, die mich manchmal so unglaublich müde machen. Ich weiß, dass ich von einem 18 Monate alten Kind kein Verständnis dafür erwarten kann, dass auch ich manchmal einfach nur meine Ruhe haben will. Aber so ein bisschen mehr Entgegenkommen wäre wünschenswert. Oder nicht?

Was mich in solchen Momenten rettet ist der Hinweis einer Freundin, die mir sagte, dass Leander sich mir gegenüber nur deshalb so verhalten kann, weil ich (und der Papa) seine engste Bezugsperson, deren Rückhalt er sich bedingungslos sicher ist, bin. An uns kann, muss und soll er sich reiben und seine Grenzen austesten, damit er sich zu einem selbständigen, gesunden jungen Mann entwickeln kann.

Weh tut es trotzdem.

Hier läuft interessanterweise gerade diese Diskussion. Passt irgendwie zum Thema.

24 Stunden

2. März 2008 von Christina über Leander (1 Jahr und 6 Monate und 8 Tage).

Wegen eines Trauerfalls in der Familie einer sehr nahen Freundin fahre ich heute nach Hause. Leander und Jan bleiben in Berlin.

Es fällt mir schwer, mich 24 Stunden von meinem Kindelein zu trennen und mich begleitet das schleche Gewissen, denn Jan tut mir irgendwie leid,  weil unser Kind heute einfach un.ge.nieß.bar ist. Nach einer unruhigen, mäkeligen und einer so richigen „Wäh“-Nacht zetert der Kleine seit dem Aufstehen durch die Wohnung.

Wir haben keine Ahnung, wie wir auf diese Trotzanfälle reagieren sollen. Ignorieren führt zu gar nichts. Im Gegenteil, macht die Sache nur schlimmer. Darauf eingehen bringt aber auch nichts, denn das macht die Sache auch schlimmer. Wir befinden uns sozusagen in einer Zwickmühle.  Dankbar saugen wir das Kapitel aus Remo Largos „Babyjahre“ zum Thema Trotz auf und fühlen uns von dem Schweizer so richtig verstanden.

endlich fieberfrei

1. März 2008 von Christina über Leander (1 Jahr und 6 Monate und 7 Tage).

Tag 1 ohne Fieber, erhöhter Temperatur oder anderer Komplikationen liegt hinter uns. Es ist schön, dies an dieser Stelle endlich berichten zu können, denn gestern beim Kinderarzt sah es noch sehr danach aus, als folge der zweite Infekt auf dem Fuße. Aber nachdem Leander eine super Nacht hingelegt hat und auch mit wachsendem Appetit aß sind wir guter Hoffnung, dass er Montag in die Krippe gehen kann, so dass wir hier allmählich wieder zum Alltag über gehen können.

Wir werten es auch als gutes Zeichen seiner Genesung, dass Leander wieder versucht, seine Grenzen auszuloten, seine Vorstellungen durchzusetzen und sein Missfallen lautstark auszudrücken. Aber der Kühlschrank, die Schubladen, der Herd, der Backofen, die Bodenvase, die Waschmaschine, der Laptop, die Fernbedienung, die, der, das … sind weiterhin einfach mal tabu!
Es könnte natürlich auch die pure Langeweile sein, die dem kleinen Mann solche Flausen in den Kopf setzen. Wahrscheinlich benötigt er dringend Anregung durch die anderen Kinder.