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Archiv für die Kategorie: 'Aus Leanders Leben'

Landpartie

18. Mai 2008 von Jan über Leander (1 Jahr und 8 Monate und 25 Tage).

Als Großstädter lernt Leander eine Menge: U-Bahn und Rolltreppe fahren, der Straßenverkehr, Menschenaufläufe, Hubschrauber im Regierungsviertel und ICEs auf der Stadtbahntrasse. Was ihm fehlt sind die ländlichen Erfahrungen. Davon gäbe es im umgebenden Brandenburg mehr als den Brandenburgern lieb ist, aber ohne Auto ist es nach Brandenburg raus auch einen ganz schöner Aufwand.

Aber Berlin wäre nicht Berlin hätte es nicht Deutschlands einzigen Bauernhof mit U-Bahn-Anschluß mitten in der Metropole. Hinter dem U-Bahnausgang „Dahlem-Dorf“ 200 Meter um die Ecke steht die Domäne Dahlem. Ein tatsächlich vollkommen innerstädtisch gelegener Gutshof mit 10 Hektar Feld und Wiese, Pferden, Schweinen und Hühnern auf dem Misthaufen. Das drumrumgelegene Berlin hat man sofort vergessen.

Leander hat´s gefallen und eine neue tolle jahreszeitliche Beschäftigung hat er auch gefunden: Pusteblumen.

Familienausflug auf´s “Land”Feld-Wald-Wiesen-LeanderPusteblumen-Wettblasen

Wortschatz Teil 1

15. Mai 2008 von Jan über Leander (1 Jahr und 8 Monate und 22 Tage).

Lange Zeit hat es gedauert, aber seit einer Weile spricht Leander. Im Nachhinein betrachtet war das erste definierte Wort wohl „Kra“ (für Krahn). Das passt ganz gut, denn Technik und Fahrzeuge stehen immer noch hoch im Kurs. Allerdings bekommen diese Begriffe langsam Konkurrenz durch die heimisch Fauna.

Der Gesamtwortschatz beläuft sich für Leander derzeit auf Folgendes:

Kra – Kran aber auch Überlandleitungsmasten
Agga – Bagger und andere Baumaschinen
Dade – Danke (aber auch Bitte)
Doa – Toast
Eia – Ei
Mama – Mama, Papa und alles was gut ist
Kaka – irgendwas ist mit meiner Windel
Gagag – Enten und alles andere auf dem Wasser
Guh – Kuh

Auch in Tierlauten ist Leander polyglott und kann sich inzwischen mit Hunden (auau), Katzen (iiia), Eulen (su-uh), Pferden (pfrr) und Kühen (uuh) unterhalten.

Männerbücher

1. Mai 2008 von Jan über Leander (1 Jahr und 8 Monate und 8 Tage).

Selbst in Bilderbüchern gibt es Dinge, die scheinbar nur Männer so richtig lustig finden – aber dann ist auch egal welches Alter…Witz gesucht……und gefunden.

Life in slow motion II

29. April 2008 von Jan über Leander (1 Jahr und 8 Monate und 6 Tage).

Gestern ist Leander ohne Murren (!) und von selbst (!!) beim Spazierengehen an der Hand (!!!) von Leanders Papa gegangen. Zwar immer nur kurze Stückchen, aber hey!

Auf Seiten von Leanders Papa herrschte fassungslose Begeisterung. Sollte es so einfach gewesen sein?

Life in slow motion

27. April 2008 von Jan über Leander (1 Jahr und 8 Monate und 4 Tage).

Bei olympischen Spielen werden die 200 Meter der Männer schon mal in weniger als 20 Sekunden zurückgelegt. Bei Leander dauert es gegenwärtig allerdings länger. Kein Wunder – wenn man sich wütend auf den Boden wirft und mit den Beinchen strampelte, kostet das wertvolle Sekunden, oder Minuten, oder…mehr.

Die erwähnten zweihundert Meter sollten sonntäglich eigentlich zum Bäcker hin und zurück führen. Zeit mit Leander in Normalform: etwa fünf Minuten hin, zwei Minuten Brötchen kaufen, fünf Minuten zurück. Heute dagegen hat es geschlagene 45 Minuten gedauert.
Leanders Kindergartenbetreuerin hat Leanders Eltern vor einigen Tagen gesagt, daß es Leander noch nicht raus hat, an der Hand zu laufen, er das aber für den Sommer dringend lernen müßte. Was eignet sich besser, das an-der-Hand-laufen im Rahmen des kurzen Weges zum Bäcker zu lernen?, dachte sich Leanders Papa.

An der Hand laufen findet Leander aber langweilig. Und da er grade eine sehr intensive Trotzphase hat, ist er auch kein bisschen zu Kooperation bei langweiligen Aktionen bereit. Angefangen bei Wegrennen, über wütend weinen, an Papas Bein festklammern bis hin zum auf-den-Boden-werfen-und-mit-den Füßen-strampeln war alles dabei. Leanders Papa hat während der halben Stunde Eigenwilligkeit viele nette Passanten kennengelernt. Und was hat Leander gelernt? Wenigstens ein kleines Stückchen ist er dann an der Hand doch noch gegangen. Immerhin.

zwei Stiche…

26. April 2008 von Jan über Leander (1 Jahr und 8 Monate und 3 Tage).

…hat es gebraucht, Leanders Platzwunde zu nähen. Seit dem trägt er seine Wunde für alle sichtbar mit sich herum.

Daß Leander sich irgendwann mal verletzt, war zu erwarten. Durch seine vielen furchtlosen Aktivitäten hat er solches gradezu herausgefordert. Ob er freihändig eine Rutsche erklimmen möchte, Lust daran hat, steile Schrägen im Eiltempo herunterzurasen oder wild durch ein vertstreutes Spielzeugchaos zu toben – irgendwann war klar, das das nicht gut gehen kann. Bei allem ist er dermaßen fix dabei, daß seine Eltern (wollen sie ihn doch – verständlicherweise – nicht an dem nächstbesten verankerten Gegenstand festbinden) häufig mit dem Hinterherrennen nicht mehr nachkommen.

Wobei er sich jetzt aber seine Narbe zugezogen hat ist so profan, daß man es kaum erwähnen mag: Eine Treppenstufe am Hauseingang, Leander wollte hoch, stützt sich mit den Händen ab um sich hochzuschieben, seine eine Hand rutscht weg, das Köpfchen folgt undramatische zehn Zentimeter der Gravitationsrichtung, ein metallener Fußabtreter, Geschrei, Blut, Platzwunde, Vircho-Klinikum und besagte zwei Stiche.

Ob was zurückbleibt müssen wir mal sehen. Gelernt hat er jedenfall nichts daraus, denn wilde Aktionen macht er unbeeindruckt immer noch gerne.

Gut gelaunt trotz dicker LippeScarface

Kullerkeks

1. April 2008 von Christina über Leander (1 Jahr und 7 Monate und 9 Tage).

Hört das denn niemals auf? Nachdem Leander erfreulicherweise – es ging in die dritte !!! Woche – erkältungsfrei war, hustet er seit heute abend wieder sehr verdächtig. Aber er schläft, so dass ich gleich ein Zwiebelsäckchen an sein Bett hängen werde. Nachdem ich heute in frühlingshaftem Überschwang die Wohnung beblumt habe, überduften die bunten Pflänzlein vielleicht den „Geruch“ der Knolle.

Ansonsten hat Herr Leander die Osterreise wohlbehalten und gut überstanden. Die Reiserei hat ihm (fast) gar nichts ausgemacht. Unser Trick: Wir sind jeweils so gegen 17 Uhr mit dem Auto losgefahren, haben den Kleinen etwa 19.30 auf einer Raststätte müde bespielt und sind dann weiter, während Knopf hinten im Kindersitz schlummerte. Meistens wenigstens.

Die Feiertage über wurde Kindelein von allen Seiten so derart und anhaltend bespaßt, dass er schlief wie ein Murmeltier. Gegessen hat er prima. Vor allem hart gekochte Eier. Möglichst bunte. Möglichst viele. Und obwohl Leander das Prizinzip Ostereiersuchen noch nicht wirklich verstanden hatte, fand er Schokolade offensichtlich auch ganz lecker. Aber der Knopf ist bei Essen ohenhin nicht zimperlich, noch nie gewesen – erst vor ein paar Tagen landete wieder ein Schüppchen Sand in seinem Mund.

Leander ist überdies so gut gelaunt, dass es beinahe schon wieder anstrengend ist. „Leander ist ein Kullerkeks“ sagte seine Erzieherin Susanne gestern zu mit, während ich ihn anzog. Ebenso faszinierend, wie Leanders gute Laune finde ich auch die Tatsache, dass er den Schalter wie auf Kommando umlegen kann. So schnell kann man gar nicht gucken, wie sich von jetzt auf gleich sein Mündchen verdächtig verzieht und rasch darauf den Klangkörper für markerschütterndes Gebrüll bietet. Vorzugsweise nach einem „Nein“, „Jetzt nicht“, „später“ oder „Finger weg“. Aber so schnell wie es kommt, ist es auch wieder vorbei, Welt wieder in Ordnung und die plöde Mama plötzlich wieder die beste.

Darüber mussten sogar die Großeltern lachen.

Leander – Schnipsel aufgesammelt 3

12. März 2008 von Christina über Leander (1 Jahr und 6 Monate und 18 Tage).

* Leander ist gestern nach der Krippe seinen Wagen schiebend bestimmt 1,5 Kilometer nach Hause gelaufen.

* Treppenstufen will er zunehmend selbst erklimmen. Nach einem Absatz sinkt er jedoch ermattet in meine Arme und lässt sich die restlichen 3,5 Stockwerke nach oben tragen.

* Bei Leanders erstem Schuhkauf erhielten wir damals eine Schablone, anhand derer man die Schuhgröße ermitteln kann. Seit ein paar Wochen möchte Leander einmal täglich seine Treter ausgemessen haben. Bisher: immer noch Größe 21, Tendenz steigend!

* Bei Wasserrauschen beginnt Leander sich auszuziehen.

* Vollgepiselte Windel landen immer häufiger tatsächlich im Müll, wenn wir Leander dazu auffordern, sie selbst zu entsorgen.

* Ginge es nach Leander, würde er sich nur von Joghurt ernähren.

Männerfreundschaften

8. März 2008 von Christina über Leander (1 Jahr und 6 Monate und 14 Tage).

….einfach mal so.
Die Fotos sind schon ein paar Wochen alt, aber abgesehen davon, dass Leander die Haare wieder kürzer trägt, ist die Harmonie zwischen Vater und Sohn (meistens) ungebrochen.

Zwei ÄbteWange an Wange

24 Stunden

2. März 2008 von Christina über Leander (1 Jahr und 6 Monate und 8 Tage).

Wegen eines Trauerfalls in der Familie einer sehr nahen Freundin fahre ich heute nach Hause. Leander und Jan bleiben in Berlin.

Es fällt mir schwer, mich 24 Stunden von meinem Kindelein zu trennen und mich begleitet das schleche Gewissen, denn Jan tut mir irgendwie leid,  weil unser Kind heute einfach un.ge.nieß.bar ist. Nach einer unruhigen, mäkeligen und einer so richigen „Wäh“-Nacht zetert der Kleine seit dem Aufstehen durch die Wohnung.

Wir haben keine Ahnung, wie wir auf diese Trotzanfälle reagieren sollen. Ignorieren führt zu gar nichts. Im Gegenteil, macht die Sache nur schlimmer. Darauf eingehen bringt aber auch nichts, denn das macht die Sache auch schlimmer. Wir befinden uns sozusagen in einer Zwickmühle.  Dankbar saugen wir das Kapitel aus Remo Largos „Babyjahre“ zum Thema Trotz auf und fühlen uns von dem Schweizer so richtig verstanden.