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Archiv für die Kategorie: 'Aus Leanders Leben'

Gedächtnis wie ein Elefant

14. August 2008 von Christina über Leander (1 Jahr und 11 Monate und 22 Tage).

Leander vergisst nichts. Vor allem Dinge nicht, die bereits Monate her sind:

* Vor Monaten krabbelte am Schuh von Leanders Papa ein kleiner Käfer. Auf ihn hingewiesen, bestaunte Leander das Krabbeltierchen, dass sich als geduldiges Beobachtungsobjekt herausstellte, dann aber dennoch von Dannen zog. Seither sucht Leander täglich die Turnschuhe nach dem Käfer ab, um enttäuscht festzustellen, dass er wirklich weg ist.

* Auf dem Weg zum Supermarkt kommen wir an einem Balkon vorbei, auf dem sich gelegentlich die beiden Katzen der Besitzer zu einem gemütlichen Sonnenbad niederlassen. Eine der beiden Miezen sah Leander eines Tages auf der Nachbarterasse. Seit diesem Zeitpunkt begrüßt Leander nicht nur die beiden realen Tiere, sondern „miaut“ auch munter vor des Nachbars Haus.

* Nach dem Drama um die Brio-Bahn beschlossen Leanders Eltern, die Gleise kurzzeitig abzubauen. Sie verstauten das Zubehör in eine Kiste, die sie auf ihren Schreibtisch in ihrem Schlafzimmer deponierten. Die Bahn ist längst zum Inventar des Wohnzimmers geworden, dennoch „schschscht“ das Kindelein noch täglich vor dem Schreibtisch auf und ab.

* Unser Balkon hat ein Abflussloch, daran die Abflussrinne. Diese führt direkt in die Berliner Kanalisation, steil bergab. Von dem Nonno hatte das Kindelein zu Weihnachten einen roten Sportflitzer aus Holz geschenkt bekommen. Der war so schmal, schlank und schnittig, dass er … ja, genau! … flupsch! direkt in die Kanalisation. Noch immer betrauert Leander den Verlust und hockt sich regelmäßig vor dieses Loch und wimmert „AtoAto“ – ohne dabei etwas gelernt zu haben. Sein „Tatütata“-Krankewagenauto von der Odenwaldoma konnten wir nur mit einer List wieder aus dem Loch fischen. Nun haben wir ein Gitter gebastelt.

* Letztes Jahr im Sommer. Von unserem Balkon führt eine niedrige, geflieste Stufe ins Wohnzimmer, die bei längerer Sonnenbestrahlung sehr heiß werden kann. Leander hatte sich daran Sommer 2007 einmal ganz leicht seine Fingerspitzen verbrannt. Seither überprüft er mehr als vorsichtig die Temperatur der Kacheln, um sich dann auf den Balkon zu wagen. Sind die Fliesen seiner Meinung jedoch zu heiß, pustet er.

Kuckuck…

8. August 2008 von Jan über Leander (1 Jahr und 11 Monate und 16 Tage).

…wer schleicht sich denn da vor die Kamera?
Gucks!Grins!Glupsch!

Universalwort

6. August 2008 von Jan über Leander (1 Jahr und 11 Monate und 14 Tage).

„Diah“
Dieses Wort ist die Begründung dafür, dass Leander nun jeden beliebigen Gegenstand benennen kann. Denn wenn der Gegenstand für Leander noch keinen eigenen Namen hat, ist er eben ein „Diah“. Leander „diaht“ also fleißig vor sich hin, ab und zu unterbrochen von einem „Tatütata“, einem „Bagga“ oder einem „WauWau“. Sprachlich ist er immer noch ziemlich gemütlich unterwegs.
Langsam merkt er jedoch auch, daß „Diah“ auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann. Wenn seine Begleiter immer noch alle potentiell gemeinten Gegenstände durchraten müssen, dann schaut er ein wenig verdrießlich.

Drama, Drama, Baby!

5. August 2008 von Christina über Leander (1 Jahr und 11 Monate und 13 Tage).

Das Leben kann ja so fies sein. Hier eine kleine Auwahl, warum.
Wenigstens für ein kleines, bockiges Wesen …

* Zähne putzen zu müssen
* Kleidung an- oder ausziehen zu müssen
* Schuhe an- oder ausziehen zu müssen
* Jacke/Mütze an- oder ausziehen zu müssen
* Fahrradhelm an- oder ausziehen zu müssen
* Die Treppen alleine rauf- oder runterlaufen zu müssen
* Die Treppen nicht alleine rauf- oder runterlaufen zu dürfen
* bei Regen nicht auf den Balkon zu dürfen
* nicht die Eier aus dem Kühlschrank auf den Boden werden zu dürfen
* die Autos nicht mit in die Krippe nehmen zu dürfen
* nicht den Kippschalter, an den das Telefon/Anrufbeantworter angeschlossen ist, an- und auszuschalten zu dürfen
* nicht auf den Knöpfen des Fernsehers oder der Stereoanlage rumzuknibbeln zu dürfen
* nicht beliebig alle Bücher aus dem Regal ziehen zu dürfen
* mit anderen Kindern Spielzeug auf dem Spielplatz teilen zu müssen
* …

to be continued

au weia!

4. August 2008 von Christina über Leander (1 Jahr und 11 Monate und 12 Tage).

Weil bei Leander derzeit alles nur noch mit „au weia“ kommenentiert wird, trällern Leanders Eltern nun ständig dieses Lied aus Kindheitstagen…

selektive Wahrnehmung

3. August 2008 von Jan über Leander (1 Jahr und 11 Monate und 11 Tage).

Wahrnehmung verändert sich je nach Bedürfnis. So geschehen heute beim Familienbesuch auf dem Flohmarkt am Mauerpark. Während Leanders Eltern breit suchten – nach allem was man für die Wohnung brauchen könnte, nach Büchern oder Klamotten – interessierte sich Leander nur für eins: Autos!
Es ist schon unglaublich, wie viele Spielzeugautos an den verschiedensten Tischen feilgeboten werden, wenn man nur mal darauf achten will. Jeder dritte Stand hat irgendwo eines liegen, das einem geschulten Blick nicht entgeht. Laute „Auto! Auto!“-Rufe begleiteten daher unseren Ausflug und wildes Gestikulieren sollte Leanders Mama oder Leanders Papa auf die Entdeckungen aufmerksam machen.
Leanders Ausbeute: drei Stück – eines gab es zu einem T-Shirt dazu, eines kostete 50 Cent und das dritte gab´s geschenkt, weil er so lieb lächelte. Das kann er gut…

Voller Erfolg

21. Juli 2008 von Jan über Leander (1 Jahr und 10 Monate und 28 Tage).

Leander bekam zur Taufe eine Brio-Bahn von seinem „Nonno“ geschenkt. Als er diese nach einigen Tagen auspacken durfte war die Freude groß und sofort mussten Gleise montiert und Waggons geschoben werden. Die stellenweise filigrane Arbeit stellte Leander an einigen Stellen vor Probleme, wenn etwa immer wieder die Lok aus den Schienen springen wollte. So was fördert die Frusttolleranz, dachten sich Leanders Eltern.

Die eigentlich Prüfung in Frusttolleranz kam allerdings erst noch: Als die Bahn am Abend eingepackt werden sollte, war Leander damit überhaupt nicht einverstanden. Mit einem verzweifelten „meiner!“ drückte er alle Gleise an sich, deren er habhaft werden konnte und hilflos musste er mit ansehen, wie die restlichen in die Kiste zurückgepackt wurden. Hochroter Kopf, Kullertränchen und selbst das Hinwerfen auf den Fußboden zeigten Leanders Eltern ein bis dato noch unbekanntes Maß an Begeisterung, die sich ins Gegenteil verkehrte.

Nachdem der zweite Abend den gleichen Ablauf zeigte und auch am dritten Abend die Verzweiflung beim Sohnemann so hoch war, beschlossen Leanders Eltern, die Bahn für einige Tage wieder wegzupacken und abzuwarten. Seit dem läuft Leander jeden Morgen durch die Wohnung, zeigt auf den Ort, an dem er die Bahn das letzte Mal sah, sagt „SchSchSch?“ und zuckt ratlos mit den Schultern.

In einigen Tagen wird die „SchSchSch“ wieder da sein und Leanders Eltern sind gespannt auf die Reaktion beim Wiedereinpacken…kreuz und quer durchs WohnzimmerIrgendwo da fährt die Bahn!

Leander – Schnipsel aufgesammelt 6

16. Juli 2008 von Christina über Leander (1 Jahr und 10 Monate und 23 Tage).

* Leanders liebstes Spiel heißt „die Mama foppen“ und das geht so: Kindelein muss der Mama etwas anbieten, das sie auch gerne hätte/besäße/essen würde. Kindelein tut so, als ob er es der Mama anböte, um es sich im letzten Moment anders zu überlegen und es selbst zu essen bzw. zu bespielen. Hach, was ein großer Spaß und lässt sich vor allem anhaltend und wiederholt mit diversen Gegenständen und Lebensmitteln spielen.

* Leander geht ja nur mit seiner Avent-Flasche zu Bett, die rechts oben in der Ecke seines Bettchens zu stehen hat. Immer häufiger schafft er es, diese Flasche im Schlaf zu öffnen, um dann in einer Wasserlache zu erwachen. Völlig verzweifelt steht das Kindelein daraufhin in seinem Bett und beklagt wild gestikulierend sein Schicksal. Heute abend das selbst Spiel. Nur … es war eine imaginäre Pfütze.

* Leanders Vorliebe für herzhaftes Essen beinhaltet nicht den Verzehr von Rollmöpsen oder geräucherter Forellenfilets.

* Leander ist ein Gewohnheitstier. Oder entwickelt so etwas wie ein Zeitgefühl. Heute habe ich ihn eine Stunde später als gewöhnlich aus der Krippe abgeholt . Etwa genau diese eine Stunde lang muss er völlig irritiert nach seiner Mama gefragt und auf die Tür gezeigt haben. Armes Kind!

Verliebt

16. Juli 2008 von Christina über Leander (1 Jahr und 10 Monate und 23 Tage).

Ein bisschen verliebt war Leander ja schon in sie, in die kleine Maria. Wie übrigens alle Jungs aus der Krippengruppe. Mit ihren entzückenden braunen Kulleraugen und den wippenden Pferdeschwänzchen hat sie sie alle um den Finger gewickelt. Meist gab es zur Begrüßung erst einmal ein dickes Küsschen für die Hübsche. Leider haben sie ihre Eltern in eine andere Einrichtung geben müssen. Das ist wirklich traurig.

Aber Nachbars-Anna hat Leanders Herz mindestens genauso erobert – immerhin teilt er seine Spielsachen nicht mit allen Kindern so derart freigiebig. Mit seinen Kumpels geht das Kindelein da schon härter ins Gericht. Dass Leander Nachbars allerliebstem Töchterlein gestern sein neues rotes Tatütata-Auto von der Odenwald-Oma über den Kopf gebraten hat, war ein Liebesbeweis trotzdem nicht nett.

Leanders Taufe

12. Juli 2008 von Jan über Leander (1 Jahr und 10 Monate und 19 Tage).

Taufe mit Verspätung: Leanders Patentante ist endlich zurück aus Japan und so wird Leander mit fast zwei Jahren in die Kirche aufgenommen. Die Kirche ist dabei die alte Kirche von Leanders Papa und die Pastorin eine gute Freundin. Die Taufe war daher familiär mit viel Sonne, vielen Kindern und viel zu Essen. Endlich getauft.

Leanders Taufkerze von seiner Patin und viele liebe Wünsche “in Stein gemeißelt”voller Erwartung und etwas unsicher…