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Archiv für das Jahr 2006

Da also ist die Milch hin

20. September 2006 von Christina über Leander ( und 28 Tage).

Nun ist es kinderärztlich bestätigt: „Leander ist ein ganz munteres Kerlchen.“ Da blüht Mamis Herz auf, wenn sie sowas hört und ist unglaublich stolz…

Am Montag waren wir drei bei der U3. Und wer war wohl von den dreien am aufgeregtesten. a) die Mama, b) die Mama oder doch c) die Mama? Da hat sich seit der Schwangerschaft wohl nichts verändert. Denn während Jan stets unaufgeregt war, habe ich mir im Vorfeld der Vorsorgeuntersuchungen tagelang den Kopf darüber zerbrochen, ob Krümel wohl brav weiter gewachsen ist und ob er es wohl immer noch gut hat in seinem Ein-Zimmer-Luxus-all-inclusive-Appartement.

Sind Mamis so?

Denn Leander hat das Gezuppel und Geziehe an seinem winzigen Körper ziemlich gelassen genommen – tapferes Kerlchen – Papa hats aus kritischer Distanz beobachtet, nur Mama hatte Herzklopfen. Zum Glück völlig umsonst und somit gibts hier die neusten Daten für die Statistik:

Leander ist nun 53 cm groß und bringt 3900 g auf die Waage – womit geklärt wäre, wo die ganze Milch geblieben ist, die ich in den letzten Tagen ungläubig im kleinen Körper meines Zwerges habe verschwinden sehen.

schlaflose Nächte stehen…

17. September 2006 von Jan über Leander ( und 25 Tage).

… im reziproken Verhältnis zur Häufigkeit des Bloggens.

Leanders Zeiten als Neugeborenes gehen zuende. Das betrifft auch die Zeiten langens Schlafens von bis zu achtzehn Stunden. So schläft Leander nun weniger – nur wann, das weiß er noch nicht. Die Verdauungsprobleme scheinen gleichfalls vorbei – und so bleiben für Leander vierundzwanzig Stunden Zeit des Ausprobierens, wann denn Schlafen oder Wachsein am Besten sein würde. Und damit gleichfalls für seine Eltern.

Inzwischen hatte Leander ersten Besuch von seinen Großeltern aus dem Odenwald, die natürlich vollig „hin und weg“ von ihrem „Enkelzwerg“ waren. Und Baby knuddeln und Kinderwagen schieben sind scheinbar Fähigkeiten, die man auch nach 30 Jahren noch unverändert gut kann.

So warten wir gespannt auf die weiteren Besuche der Verwandtschaft – und auf regelmäßigen Schlaf. Oder auf Schlaf überhaupt…

Mein Kind, das unbekannte Wesen

11. September 2006 von Christina über Leander ( und 19 Tage).

Ich plädiere für ein Universalwörterbuch „Baby-Eltern“. Wie sonst soll ich verstehen, was mir mein kleiner Knopf mir sagen will.

Ein „Rabäääähääää“ klingt für mich doch genauso wie ein „Rabähähähähä“ – heißt aber in der Sprache meines Kindes wohl etwas komplett anderes. Heißt ersteres einfach nur „Mama, Brust her. Ich habe Hunger?“ oder „Mein Bäuchlein tut so furchtbar weh – ich muss mal ordentlich pupen“ oder vielleicht auch „Spiel mit mir, mir ist langweilig“? Aber was bedeutet dann das Zweite? „Lass mich in Ruhe, ich muss jetzt schlafen“ oder wie oder was?

Ich stehe hilflos vor meinem Kind und probiere sämtliche Varianten einer Deutung aus und stelle dabei verzweifelt fest: Ich kapiers nicht! Ich: Windel gewechselt, gestillt, bespaßt, in Ruhe gelassen, schlafen gelegt. Und, was bringts? Nichts! Er: „Rabhääähääähäääh“ – was soll das schon wieder heißen?….

Renn-Mausi

11. September 2006 von Christina über Leander ( und 19 Tage).

Speedy „Magda“ Gonzales – die schnellste Maus(i) von Mexiko… äh, Hamburg.

Von wegen Langstrecke. Ich habe wieder etwas gelernt: Traue niemals einem Marathoni. Wer 42,196 km in gerade mal etwas über vier Stunden läuft, der kennt auch bei einem Kinderwagen offenbar kein Halten. Hätte ich das geahnt – hätte ich mich trotzdem über ihren Besuch gefreut? Aber ja – und wie!

Schön wars, ihr endlich den „Inhalt“ meines Bauches vorstellen zu können. Die letzten sechs Monate konnte die Gute das Wachstum meiner Murmel beobachten und hat brav meine Launen (die sich aber wohl doch in Grenzen hielten) ausgehalten. Ein Hoch auf meine Arbeitskollegin, die mich freundschaftlich während meiner Schwangerschaft unter ihre kulinarischen Fittiche genommen hat. Unvergessen die Mehl-Pampen-Suppe von Spar: Ich sag dazu einfach mal „Lecker“!

Splish splash …

10. September 2006 von Christina über Leander ( und 18 Tage).

…, I was taking a bath
Long about a Saturday night
A rub dub, just relaxing in the tub
Thinking everything was alright

Schade, dass Leander noch kein Englisch kann… wir bezweifeln das nämlich! Relaxed war sein erstes Bad auf keinen Fall! „Stressed“ träfe es wohl eher.  

Einarmige Mama

10. September 2006 von Christina über Leander ( und 18 Tage).

Als Linkshänderin kam ich – trotz Verwunderung anderer, die mich z. B. beim Brot schneiden regelmäßig ein Blutbad anrichten wähnten (ein Vorurteil, mit der meine Minderheitengruppe im Laufe ihrer Existenz immer wieder konfrontiert wird) – ganz gut durchs Leben.

Aber mit Kind wird vieles anders. Es ist abzusehen, dass ich unbedingt meine Links-Rechts-Handkoordination verbessern trainieren sollte! Oder besser: Ich mutiere gleich ganz zum Rechtshänder. Die linke Seite ist besetzt – vollständig. Versuche, dieses subversive Verhalten meines kleinen Okkupisten zu verändern, schlagen fehl! Lautstark!

Die Konsequenzen dieser Entwicklung sind zum jetztigen Zeitpunkt noch schwer einschätzbar. Zähne putzen, essen, schreiben … was noch? Welch unglaubliche Transferleistung wird mein Gehirn zu erbringen haben. Mein Sohn bildet neue Synapsen. Ich auch. 

Seines Vaters Sohn

9. September 2006 von Jan über Leander ( und 17 Tage).

Es ist schon lange her, aber mit Kind kommen langsam die Erinnerungen an den Bio-Unterricht der achten Klasse zurück: Mendel, Gartenerbsen im Klostergarten, Vererbungslehre, dominant und rezessiv, Klassenarbeit zwei plus. Was Mendel noch nicht wußte: Schlafen und Abhängen scheinen dominante Gene zu sein, die väterlicherseits weitervererbt werden…

Älterwerden, Teil 1

6. September 2006 von Jan über Leander ( und 14 Tage).

„Ei, wie die Zeid vergeit, ma meikts an de Kinner.“
(Wie die Zeit vergeht, man merkt es an den Kindern – immer wieder gehörtes Odenwälder Sprichwort.)

Grade war Leander noch ein kleines Neugeborenes – und jetzt? Er nimmt immer mehr Züge eines Babys an. Was ja auch kein Wunder ist, denn er nimmt ja kräftig zu und irgendwo muß das ja auch alles hin. Außerdem kann Leander nach zwei Wochen jetzt neue Sachen:

Die Leander-Wende: Auf dem Rücken liegend sich mit dem Kopf abstützen, den Po nach oben drücken und sich mit den Füßen aufstemmen. Wenn man sich dann leicht nach rechts abfallen läßt, und das ungefähr zehn Mal macht, kommt man auf eine Drehung von 90° im Uhrzeigersinn.

Komische Töne: Neben dem Rabää in allen Variationen (hungrig, müde, gelangweilt, gestresst) gibt es seit kurzem ganz neue Töne: Ein hohes Fiepen beim eifrigen Saugen und ein knötteriges Knartzen beim Träumen. Letzteres klingt wie eine altes verrostetes Türschanier. Ich glaube wir müssen mehr Babyöl einsetzen…

Kopf heben: Weil man so viel mehr von der Umgebung mitbekommt. Das klappt (auf dem Bauch liegend) nun schon fünf Sekunden. Dann macht es „buff“ und der schwere Kopf liegt wieder auf dem Untergrund. Ist ja auch ganz schön anstrengend, wenn der Kopf selbst ein Drittel der gesamten Körperlänge ausmacht.

Das mit dem Zunehmen mußte unsere Hebamme Katharina gleich mal wieder mit ihrer Gespenster-Waage überprüfen: 3400 Gramm und *trommelwirbel* einen halben Meter lang. Das macht +360 Gramm und +3 Zentimeter in zwei Wochen.

Veränderte Wahrnehmung

4. September 2006 von Christina über Leander ( und 12 Tage).

Seit ich Mama bin, könnte ich alle Nas‘ lang unsensiblen und rücksichtslosen Mitmenschen die Gurgel umdrehen. Zugegeben: Ich bin wahnsinnig überempfindlich! Aber seit ich mit Kind unterwegs bin und per Definition versuche, alles Schädliche von meinem süßen Fratz fernzuhalten, nehme ich Dinge ganz anders wahr.

Autos, Sirenen, Wecker, Telefone – wie laut das Leben doch ist. Seltsam: Es ist, als nehme ich die Welt plötzlich mit den Sinnen meines Sohnes wahr, der all die Dinge des alltäglichen Lebens zum ersten Mal hört, sieht, schmeckt und fühlt. Es ist also kein Wunder, dass der kleine Knirps am Abend derart erschöpft in sein Kissen sinkt und dabei das ein oder andere dicke Tränchen kullert. Mir zerreisst dabei das Herz.

Badetag

4. September 2006 von Christina über Leander ( und 12 Tage).

Morgen ist es endlich soweit: Anlässlich des ersten Besuches der Odenwald-Großeltern Heidi und Johann wird Leander unter Anleitung unsere Hebamme das erste Mal in die Wanne gesteckt – und das ist dringend notwendig! Denn: Unser Sohn hat Käsefüße. Nicht, dass mich das stört – selbstredend sind es die schönsten Käsefüße der Welt. Aber das Babys Käsefüße haben können, ist mir neu.

Leander nimmts mit dem Geruch ohnehin gelassen und steckt mir – nach Käse riechend, oder nicht – jedesmal auf der Wickelkommode erwartungsvoll seine Füßchen entgegen. Und dann wird gebusselt – da gibt es bei einer Mama kein Halten mehr.

Wir freuen uns auf den Besuch der Großeltern und sind gespannt, ob sie ebenso hingerissen vom neuen Familienmitglied sind, wie wir!