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Archiv für April 2008

Life in slow motion II

29. April 2008 von Jan über Leander (1 Jahr und 8 Monate und 6 Tage).

Gestern ist Leander ohne Murren (!) und von selbst (!!) beim Spazierengehen an der Hand (!!!) von Leanders Papa gegangen. Zwar immer nur kurze Stückchen, aber hey!

Auf Seiten von Leanders Papa herrschte fassungslose Begeisterung. Sollte es so einfach gewesen sein?

Life in slow motion

27. April 2008 von Jan über Leander (1 Jahr und 8 Monate und 4 Tage).

Bei olympischen Spielen werden die 200 Meter der Männer schon mal in weniger als 20 Sekunden zurückgelegt. Bei Leander dauert es gegenwärtig allerdings länger. Kein Wunder – wenn man sich wütend auf den Boden wirft und mit den Beinchen strampelte, kostet das wertvolle Sekunden, oder Minuten, oder…mehr.

Die erwähnten zweihundert Meter sollten sonntäglich eigentlich zum Bäcker hin und zurück führen. Zeit mit Leander in Normalform: etwa fünf Minuten hin, zwei Minuten Brötchen kaufen, fünf Minuten zurück. Heute dagegen hat es geschlagene 45 Minuten gedauert.
Leanders Kindergartenbetreuerin hat Leanders Eltern vor einigen Tagen gesagt, daß es Leander noch nicht raus hat, an der Hand zu laufen, er das aber für den Sommer dringend lernen müßte. Was eignet sich besser, das an-der-Hand-laufen im Rahmen des kurzen Weges zum Bäcker zu lernen?, dachte sich Leanders Papa.

An der Hand laufen findet Leander aber langweilig. Und da er grade eine sehr intensive Trotzphase hat, ist er auch kein bisschen zu Kooperation bei langweiligen Aktionen bereit. Angefangen bei Wegrennen, über wütend weinen, an Papas Bein festklammern bis hin zum auf-den-Boden-werfen-und-mit-den Füßen-strampeln war alles dabei. Leanders Papa hat während der halben Stunde Eigenwilligkeit viele nette Passanten kennengelernt. Und was hat Leander gelernt? Wenigstens ein kleines Stückchen ist er dann an der Hand doch noch gegangen. Immerhin.

zwei Stiche…

26. April 2008 von Jan über Leander (1 Jahr und 8 Monate und 3 Tage).

…hat es gebraucht, Leanders Platzwunde zu nähen. Seit dem trägt er seine Wunde für alle sichtbar mit sich herum.

Daß Leander sich irgendwann mal verletzt, war zu erwarten. Durch seine vielen furchtlosen Aktivitäten hat er solches gradezu herausgefordert. Ob er freihändig eine Rutsche erklimmen möchte, Lust daran hat, steile Schrägen im Eiltempo herunterzurasen oder wild durch ein vertstreutes Spielzeugchaos zu toben – irgendwann war klar, das das nicht gut gehen kann. Bei allem ist er dermaßen fix dabei, daß seine Eltern (wollen sie ihn doch – verständlicherweise – nicht an dem nächstbesten verankerten Gegenstand festbinden) häufig mit dem Hinterherrennen nicht mehr nachkommen.

Wobei er sich jetzt aber seine Narbe zugezogen hat ist so profan, daß man es kaum erwähnen mag: Eine Treppenstufe am Hauseingang, Leander wollte hoch, stützt sich mit den Händen ab um sich hochzuschieben, seine eine Hand rutscht weg, das Köpfchen folgt undramatische zehn Zentimeter der Gravitationsrichtung, ein metallener Fußabtreter, Geschrei, Blut, Platzwunde, Vircho-Klinikum und besagte zwei Stiche.

Ob was zurückbleibt müssen wir mal sehen. Gelernt hat er jedenfall nichts daraus, denn wilde Aktionen macht er unbeeindruckt immer noch gerne.

Gut gelaunt trotz dicker LippeScarface

der „sprechende Hund“

4. April 2008 von Christina über Leander (1 Jahr und 7 Monate und 12 Tage).

Gestern abend lesen Leander und ich wieder einmal dieses Buch. Darin gibt es für das Kindelein sehr viel zu entdecken: Landwirtschaftliches Gerät, Menschen in bäuerlichen Lebenssiutationen und viele viele unterschiedliche Tiere. Auch Hunde. Die erkennt Leander schon eine ganze Weile, ebenso wie Katzen, Esel, Vögel und auch Schafe, Ziegen und Mäuse.

Deshalb war es auch nicht ungewöhnlich, dass mich Leander auch gestern auf einen schwarz-zotteligen Hund hinwies. Das kurze Fingerchen auf die Zeichnung gerichtet, höre ich plötzlich ein „huwhuwhuw“. Ich stutze, dann sehe ich Leander an. Er lacht. Ich frage ihn „Wie macht der Hund“ und wieder kommt dieses „huwhuwhuw“, was wirklich sehr putzig klingt. ‚Aha‘, denke ich, Leander hat es endlich gelernt, Tiere zu imitieren und fühle mich bei weitem nicht mehr so lächerlich, dass ich sämtliche Vierbeiner oder diverses Federvieh, dass wir bei unseren Spaziergängen beobachten, nachäffe. Denn plötzlich erkenne ich den Sinn meines Tuns und fordere Leander erneut auf: „huwhuwhuw“.

Ich forsche weiter und zeige ihm eine Katze.
„Wie macht die Katze?“ frage ich.
„Huwhuwhuw.“
„Wie?“
„Huwhuwhuw!“
„Aber das ist doch eine Katze, Leander, die macht doch ‚miao‘.“

„Und dieses Tier hier, der Esel?“
„Huwhuwhuw“

Ich musste schon sehr lachen, denn ich fühle mich stark hieran erinnert:[youtube width=“400″ height=“340″]KwseJsEFHMA[/youtube]

Kullerkeks

1. April 2008 von Christina über Leander (1 Jahr und 7 Monate und 9 Tage).

Hört das denn niemals auf? Nachdem Leander erfreulicherweise – es ging in die dritte !!! Woche – erkältungsfrei war, hustet er seit heute abend wieder sehr verdächtig. Aber er schläft, so dass ich gleich ein Zwiebelsäckchen an sein Bett hängen werde. Nachdem ich heute in frühlingshaftem Ãœberschwang die Wohnung beblumt habe, überduften die bunten Pflänzlein vielleicht den „Geruch“ der Knolle.

Ansonsten hat Herr Leander die Osterreise wohlbehalten und gut überstanden. Die Reiserei hat ihm (fast) gar nichts ausgemacht. Unser Trick: Wir sind jeweils so gegen 17 Uhr mit dem Auto losgefahren, haben den Kleinen etwa 19.30 auf einer Raststätte müde bespielt und sind dann weiter, während Knopf hinten im Kindersitz schlummerte. Meistens wenigstens.

Die Feiertage über wurde Kindelein von allen Seiten so derart und anhaltend bespaßt, dass er schlief wie ein Murmeltier. Gegessen hat er prima. Vor allem hart gekochte Eier. Möglichst bunte. Möglichst viele. Und obwohl Leander das Prizinzip Ostereiersuchen noch nicht wirklich verstanden hatte, fand er Schokolade offensichtlich auch ganz lecker. Aber der Knopf ist bei Essen ohenhin nicht zimperlich, noch nie gewesen – erst vor ein paar Tagen landete wieder ein Schüppchen Sand in seinem Mund.

Leander ist überdies so gut gelaunt, dass es beinahe schon wieder anstrengend ist. „Leander ist ein Kullerkeks“ sagte seine Erzieherin Susanne gestern zu mit, während ich ihn anzog. Ebenso faszinierend, wie Leanders gute Laune finde ich auch die Tatsache, dass er den Schalter wie auf Kommando umlegen kann. So schnell kann man gar nicht gucken, wie sich von jetzt auf gleich sein Mündchen verdächtig verzieht und rasch darauf den Klangkörper für markerschütterndes Gebrüll bietet. Vorzugsweise nach einem „Nein“, „Jetzt nicht“, „später“ oder „Finger weg“. Aber so schnell wie es kommt, ist es auch wieder vorbei, Welt wieder in Ordnung und die plöde Mama plötzlich wieder die beste.

Darüber mussten sogar die Großeltern lachen.