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Archiv für Februar 2008

endlich zu Hause

28. Februar 2008 von Christina über Leander (1 Jahr und 6 Monate und 5 Tage).

Vielen vielen vielen lieben Dank euch allen da draußen für die guten Genesungswünsche und die Kraft, die ihr uns per Kommentar, per Mail oder durch Anrufe geschickt habt. Ich kann es kaum in Worte fassen, wie sehr es mir geholfen hat, dass es Menschen gab, die an uns gedacht haben. In solch einer Situation tut es so gut zu wissen, nicht ganz alleine zu sein. Danke dafür!

Leander haben wir Dienstag vormittag aus dem Krankenhaus mitnehmen dürfen. Er hatte zwar in der Nacht zuvor erneut Fieber gehabt, aber da er überaus munter wirkte, sahen die Ärzte keinen weiteren Grund, ihn noch länger auf Station zu behalten. Es war sicherlich besser so: Zur Ruhe ist Leander im Krankenhaus nicht gekommen. Wenigstens schlafen kann er zu Hause gut, gesund ist der kleine Mann noch nicht.

Er hat immer noch Temperatur. Sie ist zwar nicht mehr so hoch, aber sie lähmt uns alle. Und ich bin seit diesem sehr prägenden Erlebnis am vergangenen Samstag in ständiger Alarmbereitschaft und stehe sämtliche Ängste durch. Kaum dass Leander schlaff oder träge wird, befürchte ich einen erneuten Fieberkrampf. Wie beispielsweise heute morgen beim Frühstück. Leander wurde plötzlich ganz still und saß meines Erachtens so seltsam ruhig in seinem Hochstuhl. „Leander“ habe ich gerufen, „Leander!“ – er reagierte sofort. Er war eben nur „in Gedanken“ gewesen.

Ich muss mich zügeln und darf nun nicht zwanghaft werden, darf nun nicht ständig Fieber messen wollen und sollte nicht gleich das Schlimmste vermuten. Doch ich fürchte, es wird noch eine Weile dauern, bis ich innerlich wieder entspannter bin. So leicht wird sich solch ein Schrecken nicht wegstecken lassen. Zwar wird von uns Eltern erwartet, dass wir schnell wieder Fassung gewinnen – und das ist im Sinne des Kindes auch das Wichtigste – aber dieses Erlebnis hat in uns Eltern Ängste freigesetzt, die wir bis dato nicht kannten, nicht im entfernstesten erahnen konnten. Und diese gehören verarbeitet. Irgendwie.

Erst einmal müssen alle Familienmitglieder die versammelte Kraft darauf lenken, überaus hartnäckige Viren und Bakterien erfolgreich zu schlagen. Jan und mich hat es nämlich solidarisch auch wieder erwischt. Macht die Genesung nicht unbedingt einfacher.

noch eine weitere Nacht

25. Februar 2008 von Christina über Leander (1 Jahr und 6 Monate und 2 Tage).

Ich komme gerade aus dem Krankenhaus. Ohne Leander. Die Ärzte hielten es für besser, ihn doch noch eine weitere Nacht unter Beobachtung zu halten. Denn vergangene Nacht hatte er plötzlich wieder über 40° Fieber, das sich mit Saft und Zäpfchen zwar schnell in den Griff bekommen lässt, aber den Auslöser für das schnelle Ansteigen der Temperatur finden die Ärzte weiterhin nicht. Da die Blutwerte sind unauffällig sind, gehen die Mediziner nun von einem „harmlosen“ Infekt aus. Glücklicherweise tobte Leander heute nachmittag munter über die Station, so dass wir alle davon ausgehen, dass der Knopf morgen wieder in seinem heimischen Bettchen schlafen kann. Jan ist bei unserem Kindelein und bewacht seinen Schlaf.

Leander hatte Samstag nachmittag einen Fieberkrampf, der zwar nur wenige Sekunden anhielt, aber uns trotzdem in regelrechte Todesangst versetzte, denn nach dem Krampf verlor Leander für eine ganze Weile das Bewusstsein, ließ sich nicht ansprechen, sondern verdrehte die Augen, hatte Schaum vorm Mund und hörte auf zu atmen.

Ich weiß nicht, wie lange Leander ohne Bewusstsein war, denn während unser Nachbar – Danke! – mit Leander und Jan in die Notfallambulanz raste, bin ich mit der U-Bahn hinterher. Die Zeit erschien mir wie ein Film, denn alles war so unwirklich und doch real zugleich. Das Gefühl, mein Kind könne tot sein, erschien mir so so abwegig, aber der Gedanke an diesen leblosen Körper holte mich immer wieder zurück.

In der Notfallambulanz bekam Leander sofort ein Fiebermittel, so dass er müde zwar, aber bei Bewusstsein war, als ich im Krankenhaus ankam. Und zusammenbrach. Erst in diesem Moment fing auch Leander an zu brüllen. Er muss meine Angst gespürt haben. Die Diagnose der Ärzte hingegen stand sofort fest, denn die Symptome für einen Fieberkramp waren eindeutig.

Eine stationäre Aufnahme ist bei einem Erst-Fieberkrampf wohl Routine, um zu beobachten, ob die Kinder in der selben Fieberperiode (Ärztedeutsch!) erneut krampfen, weshalb wir erst auf einer Beobachtungsstation aufgenommen wurden, um gestern auf eine pädiatrische Station verlegt zu werden. Leander teilt sich dort sein Zimmer mit einem weiteren Kind, dessen Eltern bereits eine wahre Odyssee hinter sich haben.

nach Hause

25. Februar 2008 von Jan über Leander (1 Jahr und 6 Monate und 2 Tage).

Wenn Leander über tags fieberfrei bleibt und fit wirkt, wird er heute abend aus dem Krankenhaus entlassen und wir dürfen ihn mit nach Hause nehmen.

Leander – Schnipsel aufgesammelt 2

20. Februar 2008 von Christina über Leander (1 Jahr und 5 Monate und 28 Tage).

* Der Knopf reagiert fast panisch, gar hysterisch, wenn auch nur ein Krümelchen an seiner Hand kleben bleibt. Er streckt uns dann mit weit ausgerissenen Augen sein Händchen entgegen, damit wir diesen „Feind“ entfernen. Pech für uns: Leander zerkrümelt zurzeit ja so gerne sein Brot.

* Brot verdirbt nur den feinen Geschmack der Wurst

* Das Essen der Mama schmeckt grundsätzlich besser. Selbst dann, wenn es genau das identische Gericht ist.

* Zähneputzen wird immer mehr zur Qual. Für alle!

Herr Trotz ist da

19. Februar 2008 von Christina über Leander (1 Jahr und 5 Monate und 27 Tage).

Das liebe Kindelein hat Besuch bekommen. Ein sehr unangenehmer, aufsässiger und widerspenstiger Gast, der sich eingenistet hat. Und das, obwohl den Kerl niemand eingeladen hat oder gar willkommen heißt. Sein Name ist Trotz. Schlicht und einfach Trotz. Ein ekelhafter und hinterhältiger Geselle, dieser Herr. Verbringt Stunde um Stunde still und heimlich in einer leisen Ecke, um sich in den unpassendsten Momenten Bahn zu schlagen … nein treten!, nein stampfen! … um seinen Willen lautstark durchzusetzen und die Umwelt mit garstigen Attacken zu malträtieren.

Wir können nur hoffen, dass Kindelein kein geeingneter Ort zum Verweilen ist.

Muss gerade daran denken: „Ach wie gut das niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß“ …

Leander – Schnipsel aufgesammelt 1

18. Februar 2008 von Christina über Leander (1 Jahr und 5 Monate und 26 Tage).

* Mein Versuch, den Kühlschrank zu entmystifizieren, indem ich mich mit dem kleinen Mann eine Weile davor setzte und ihm erklärte, was darin alles enthalten ist, führte dazu, dass er ihn nun öffnen kann.

* Leander hat neue Bettwäsche, diese hier. Als ich sie vorgestern das erste Mal aufzog, habe ich ihm die Tiere darauf erklärt – Katze, Elefant, Fisch, Hund. Während ich gestern in der Oper war und Leander deshalb von Jan ins Bett gebracht wurde, wunderte sich Jan darüber, warum Leander von außen an seiner Bettdecke durch die Gitterstäbe zog. Bis Jan merkte: Leander wollte wieder Tiere „lesen“. Katze hatte er sich gemerkt.

* Wer sein Fuß auf eines der Räder an Leanders Kinderwagen abstellt, wird richtiggehend wie von einem Hund angenkurrt. Ebenso verhält es sich, wer es wagt, dies bei seinem Hochstühlchen zu versuchen. Entwickelt Leander ein Gespür für den Sinn von „mein“?

* Leander spricht! Und zwar in etwa so: „duduidudatwschlmumschdudafledete“ … ?

* Am/im Bällchenbad im Café Einstein hat er großen Spaß. Liegts daran, dass es sich in einem Autohaus befindet. Technik ist nämlich eine tolle Sache. Vor allem, wenn es der Herd ist, der Backofen, der Staubsauger…

* ja, äh, der Staubsauger … Leanders bester Freund. So lange der in seinem Zimmer steht, ist die Welt in Ordnung. Alles andere stiftet nur Verwirrung!

* Leander mausert sich zu einer großen Küchenhilfe. Immerhin „kann“ er schon fegen, putzen und darf morgens den Tisch decken, indem er die beiden Marmeladen sowie das Honig- und Nutella-Glas transportiert. Nacheinander. In der Zeit kann ich Tee kochen – wunderbar, wenn die Kurzen größer werden.

Zwei Engel auf Umwegen

15. Februar 2008 von Christina über Leander (1 Jahr und 5 Monate und 23 Tage).

Wir hatten himmlischen Besuch – die Engel aus hier waren da. Die beiden hatten Mama Schwaner und Paulken im Gepäck. Man muss ja mal sagen, die beiden sind sehr neugierige, aber äußerst sympathische und überaus fotogene Kerlchen. Während wir göttlich leckeren Kuchen von unserem Lieblingsbäcker aufaßen, stecken die zwei ihre Flügelchen und Näschen in alles hinein.Das Playmobil-Häuschen und das Schaukelpferd fanden dabei offenbar Gnade vor der Engel Augen. Festgehalten von einer Kamera, die bei diesen Lichtverhältnissen leider ihren Geist aufgibt. Als Beweis der Himmelsboten Anwesenheit muss es reichen *snüff* Gute Weiterreise, ihr Engel.Und schöne Grüße an Frau… nenene, wird nicht verraten – oder wie Mama Schwaner sagt „huch! Link vergessen“. (aber ich weiß es, ich weiß es)  
zwei Engel auf Leanders Schulterhoch zu Ross

Rechts vor links

13. Februar 2008 von Christina über Leander (1 Jahr und 5 Monate und 21 Tage).

…ist nicht nur eine gültige Verkehrsregel, sondern auch die Reihenfolge, wie man Leander seine Schuhe anzuziehen hat.

Sonst: Zwergenaufstand!

unpünktlich, oder wie?

9. Februar 2008 von Christina über Leander (1 Jahr und 5 Monate und 17 Tage).

Die Uhr meines Rechners zeigt 23:58 und ich warte auf liebgewonnenes Gebrüll aus Leanders Zimmer. Gestern um diese Uhrzeit schrie der kleine Knopf bereits seit drei Minuten. Plus minus Mitternacht seine Zeit. Habe gestern extra auf die Uhr geschaut, weil ich eigentlich damit beschäftigt war, einzuschlafen. Hat nicht geklappt. Statt dessen die alte „wir-legen-den-Kleinen-neben-uns-und-warten-dass-er-wieder-einschläft-
koste-es-was-es-wolle“-Leier. Hat auch nicht geklappt. Irgendwann entnervt die Schicht an Jan abgegeben, der Leander irgendwann zurück in sein Bettchen verfrachtet hat und kontrolliert schreien ließ. Keiner von uns Dreien kann abschätzen, wie lange es brauchte, bis der Herr zurück in den Schlaf fand. Zu lange jedenfalls. Definitv und ein Strategiewechsel unumgänglich.

00:06, und es ist … ruhig. Noch!

00:09, psssst. Jan bewundert unterdessen mein neues MacBook – cooles Teil. Ich putz mir dann schon mal die Zähne

00:14, gurgel gurgel

00:17, ich mache jetzt den Rechner aus. Gutes Kind, Du bist sowieso der Beste!

Verwechslung

6. Februar 2008 von Christina über Leander (1 Jahr und 5 Monate und 14 Tage).

Eine Anekdote, die  zu später Stunden noch schnell erzählt werden muss. Leider kenne ich sie nur aus Jans Erzählung.

Heute hat Jan unseren Knopf aus der Krippe abgeholt. Er hat den Kleinen vor dem Gebäude noch ein bisschen laufen lassen, ehe er ihn in den Wagen setzen musste. Da es kurz zuvor geregnet hatte, waren überall Pfützen auf dem Gehweg. Jan erklärt also dem Knopf die Bedeutung von Pfützen „Regen, nass, Wasser“ etc. In Leanders kleinem Köpfen muss es Jans Beschreibung nach so stark gearbeitet haben, dass man der Vernetzung der neuen Synapsen förmlich zusehen konnte. Leander jedenfalls stand wohl eine Weile da, *ratterratterratter* … und zeigt auf seinen Kopf.

Aaaah, Mütze!

Die nächsten zehn Minuten verbrachte dann also Jan damit den Unterschied zwischen „Pf“ und „M“ mithilfe eindrucksvoller Artikulation zu vermitteln. Alle vorübergehenden Passanten waren sehr amüsiert.